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Gentechnisch manipulierte Forellen sind nicht besser  
  Wildlebende Forellen, die mit einem Wachstumshormon genetisch verändert wurden, wachsen nicht effektiver als traditionell durch Domestizierung und Ausleseverfahren gezüchtete Artgenossen.  
Dies berichten Robert Devlin und Kollegen von den Fisheries and Oceans Canada in der jüngsten Ausgabe von Nature (Bd. 409, S. 781-782).
Transgene Forellen kaum größer als Zucht-Forellen
Inserierten die Wissenschaftler ein Wachstumshormon in einen wilden Stamm der Regenbogenforelle (Onchorhynchus mykiss), so konnte deren Gewicht bis zu einem Alter von 14 Monaten erheblich gesteigert werden. Doch wurden diese transgenen Fische kaum größer als Zucht-Forellen desselben Alters.
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->   Die Regenbogenforelle
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Traditionelle Zucht genauso wirkungsvoll
Devlin und sein Team schließen daraus, dass gentechnische Veränderungen zwar die Größe und Wachstumsgeschwindigkeit wilder Fische erhöhen können. Allerdings sind konventionelle Zuchtmaßnahmen genauso wirkungsvoll.

Darüber hinaus verstarben die transgenen Fische auch früher und wiesen häufiger Verformungen am Kopf auf.

Diese Erkenntnisse kommen gerade zu einer Zeit, da die US-Regierung darüber entscheidet, ob gentechnisch modifizierter Lachs auf den amerikanischen Mittagstisch kommen darf.

 


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Der Trojanische Gen-Effekt
Umweltschutzorganisationen kritisieren das amerikanische Vorhaben. Ihrer Meinung nach könnten transgene Fische ausbrechen und in der freien Wildbahn die natürlichen Lachse verdrängen - der so genannte Trojanische Gen-Effekt.
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Kriterien für eine staatliche Regulierung
Die Forschungsarbeiten wurde 1994 unternommen. Dabei wurde das Wachstumshormon des Lachses in die Eier der Regenbogenforelle eingebracht. Zweck der Forschungen sei es gewesen, die Risiken der Genmanipulation abzuschätzen, so Don Noakes von den Fisheries and Oceans Canada gegenüber BBC News Online

"Wir haben Grundlagenforschung betrieben mit dem Ziel, Kriterien für eine effektive staatliche Regulierung zu entwickeln. Irgend jemand könnte diese Technologie in Kanada anwenden oder nach Kanada exportieren wollen", sagte er.
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Die schmackhaftesten Tiere
Seit Anbeginn der Zivilisation haben Menschen viele Tiere und Pflanzen domestiziert und gezüchtet. Dabei haben sie diverse Tiere ausgesucht, die ihren Zwecken am besten entsprechen - die dicksten und fettesten, die widerstandsfähigsten oder eben die schmackhaftesten.
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Zuchtmethoden haben bestmögliche Forellen hervorgebracht
Ergebnis der Züchtung ist, dass domestizierte Tiere ganz anders sind als ihre wilden Verwandten. Gentechnische Manipulationen stellen einen Versuch dar, diesen Vorgang zu beschleunigen, indem das gewünschte Gen direkt von einer Gattung in eine andere inseriert wird.

Der vorliegende Versuch scheint zu zeigen, dass die herkömmlichen Zuchtmethoden schon die bestmöglichen Forellen hervorgebracht haben.
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->   Fisheries and Oceans Canada
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->   Nature
->   BBC News online
 
 
 
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01.01.2010