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Mini-Haushalte bedrohen die Artenvielfalt  
  Single-Haushalte als ökologische Zeitbomben? US-Forscher meinen ja: Die Artenvielfalt in der Natur leide mehr unter der zunehmenden Zahl von Mini-Wohnungen als unter einem generellen Bevölkerungswachstum.  
Das haben sie in einer umfassenden Studie in 141 Ländern ermittelt, die am Montag in der Online-Ausgabe des Wissenschaftjournals "Nature" erschienen ist.
Uneffizienter Energieverbrauch
In der Studie von Jianguo Liu von der Staatlichen Universität von Michigan in East Lansing und seinem Team heißt es, dass heute fast jeder Haushalt zum Beispiel über einen Kühlschrank verfügt, ganz gleich ob er ein, zwei oder sechs Personen versorge.

Schon dieser eine Faktor mache den Zwei-Personen-Haushalt uneffizienter im Energieverbrauch als eine Wohnung oder ein Haus mit sechs und mehr Personen.
Untersuchung von Hot Spots
Liu und Kollegen kalkulierten das Bevölkerungswachstum, die Zahl der Haushalte und ihrer Bewohner in 76 Ländern mit Regionen, in denen die Artenvielfalt durch den Menschen bedroht oder schwer gefährdet ist, so genannten Hot Spots des Artenreichtums.

Dieses Ergebnis verglichen sie anschließend mit der Zahl von Haushalten und deren Bewohnern in 65 Ländern ohne solche Hot Spots.
Direkter Zusammenhang
Dabei stießen sie auf den Zusammenhang zwischen der wachsenden Zahl kleiner Haushalte und den Umweltschäden.

Das galt selbst für Länder mit schrumpfender Bevölkerungszahl wie Italien, Griechenland, Portugal und Spanien, in denen immer seltener mehrere Generationen unter einem Dach wohnen und sich selbst Kleinfamilien durch die zunehmende Zahl von Scheidungen trennen und unabhängige Haushalte gründen.
155 Mio. Mini-Haushalte in 17 Jahren
Das Team um Liu errechnete in den 76 Ländern mit stark gefährdeter Artenvielfalt seit 1985 ein Plus von 155 Millionen neuer Haushalte. Sollte dieser Trend anhalten, gebe es bis 2015 sogar 233 Millionen zusätzlicher Mini-Haushalte, heißt es in "Nature".
->   Pressemeldung in "Nature"
 
 
 
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01.01.2010