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Philip Morris-Preis an österreichischen Physiker  
  Der mit 100.000 Euro dotierte Forschungspreis der Philip Morris Stiftung geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an vier Wissenschaftler bzw. Teams, darunter an den österreichischen Physiker Harald Weinfurter.  
Dies teilte die Philip Morris Stiftung am Dienstag in München mit.
Arbeitet zur Quantenkryptographie
Weinfurter forscht an der Ludwig-Maximilians-Universität-München (LMU) und erhält die Auszeichnung für seine Entwicklungen zur so genannten Quantenkryptographie. Anders als bisherige Verschlüsselungsverfahren für Computerdaten sei die Quantenkryptographie garantiert sicher, da jeder "Abhör"-Versuch eigene Spuren hinterlasse und so bemerkt werde.

Mehr über Quantenphysik und -computer in science.ORF.at
Eigenheiten der Quantenmechanik
Die Wissenschaftler machen sich dazu Eigenheiten der so genannten Quantenmechanik zu Nutze, die keine Entsprechungen in der Makrowelt haben.

Weinfurter und sein Team entwickelten auch Geräte für die Verschlüsselung, mit denen eine Laserübertragung bei extremer Witterung zwischen den 23 Kilometer voneinander entfernten Alpengipfeln von Zugspitze und westlicher Karwendelspitze gelungen sei.
->   Harald Weinfurter, LMU
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Forschungspreis seit 1983
Der Forschungspreis wird seit 1983 vergeben. Die Philip Morris Stiftung will damit Forscher und ihre Projekte einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen und Berührungsängste zu Wissenschaft und Technik abzubauen.
->   Philip Morris-Preis
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Weitere Preisträger arbeiten zu Peptid-Analysen ¿
Ein weiterer Preisträger ist der Biochemiker Horst Kessler von der Technischen Universität München in Garching, der für seine Untersuchungen zum Zusammenspiel von Proteinen in natürlicher Umgebung ausgezeichnet wird. Mit seiner Analysemethode lasse sich die Struktur von kleinen Eiweißmolekülen, so genannten Peptiden, exakt bestimmen.

Damit könnten dazu passende Strukturen gefunden werden, die sich wie die Teile eines Druckknopfs ergänzten. So könnten künstliche Oberflächen etwa von Implantaten biologisch verträglich und stabil beschichtet werden. Weitere Anwendungen werden für die Entwicklung von Arzneimitteln erwartet.
... neuen Methoden der Datenspeicherung ...
Für neue Grundlagen zur Datenspeicherung in kommenden Computergenerationen erhalten der Hamburger Physiker Roland Wiesendanger und sein Kollege Matthias Bode den Philip Morris Forschungspreis. Sie entwickelten Verfahren, um winzige magnetische Veränderungen bis an die Grenze des physikalisch Möglichen zu erzeugen und zu messen. Die Methode ermögliche erstmals ein Speichern von Daten in den Dimensionen einzelner Atome, hieß es.
... und "integrierten Informationssysteme"
Ausgezeichnet wird auch der Wirtschaftsinformatiker Prof. August-Wilhelm Scheer von der Universität Saarbrücken. Er habe die schwer beschreibbaren Abläufe in Unternehmen für die Betreuung durch Computer zugänglich gemacht. Scheer hatte sein System ARIS - "Architektur integrierter Informationssysteme" - vor zehn Jahren erst durch Gründung einer eigenen Firma durchsetzen können.

Mittlerweile sei das Verfahren weltweit rund 35.000 Mal im Einsatz, unter anderem zur Reorganisation von Hochschulen und Streitkräften. Auch die Organisationsstruktur des jungen Staates Kirgisien sei mit Unterstützung des Verfahrens erstellt worden.
Mehr über den Philip Morris-Forschungspreis in science.ORF.at:
->   Maßgeschneiderte Bauteile für die Nanowelt
->   Philip-Morris-Forschungspreisträger 2001
 
 
 
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01.01.2010