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Was Biotech-Experten Österreich raten  
  Gut finanzierte Universitäten, Hilfe bei der Risikofinanzierung und politischer Support - diese und andere Ratschläge geben internationale Experten zur Entwicklung der Biotechnologie in Österreich.  
Vor Präsentation der Best of Biotech-Preisträger
Thomas von Rüden, Vorstand für Wissenschaft & Forschung bei der Morphosys AG in München, Kees Lucas, Direktor für Forschung und Technologieentwicklung von Biogen, einer der erfolgreichsten Anbieter von Biotech-Arzneimitteln, sowie Borys Chabursky, Gründer des größten kanadischen Biotech-Consulting-Unternehmens SHI (Strategic Health Innovations), hatten am Mittwoch im Rahmen des Beirates des österreichischen Best of Biotech-Wettbewerbs die Preisträger bestimmt.

Das Ergebnis des Businessplan-Wettbewerbs wird kommende Woche veröffentlicht.
->   Best of Biotech
Entscheidender Faktor: Geld
Was laut APA für Kees Lucas von Biogen für die Zukunft der Biotechnologie in einem Land oder einer Region entscheidend ist: "Man muss so viel Geld wie möglich in die Universitäten und in die Grundlagenforschung stecken. Man sollte die Universitäten nicht kommerzialisieren. Sie sollten vor allem gute Wissenschaftler 'produzieren'. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass beispielsweise österreichische Wissenschaftler, die in den USA gehen, später wieder nach Österreich zurück kommen bzw. zurück kommen können."
->   Biogen
Politischer Support, Umkehr des Brain-Drains
Thomas von Rüden (Morphosys AG) empfiehlt Österreich zur Entwicklung der Biotechnologie folgendes: "Es muss ganz klaren politischen Support geben. In Bayern ist jedem klar, dass die Biotechnologie 'Chefsache' ist. Start-up-Unternehmen benötigen Hilfe in der Frühfinanzierung. Es muss erkennbar sein, dass Biotechnologie gewünscht und gewollt ist. Geld ist ein scheues Reh. Unsicherheit macht besonders schnell scheu."

Auch von Rüden plädierte für Angebote an österreichische Wissenschafter, die im Ausland arbeiten: "Die deutsche Genomics-Szene wird von Österreichern dominiert." Man sollte versuchen, diesen Brain-Drain auch teilweise umzukehren.
->   Morphosys AG
Bildung von Netzwerken, Steuernachlässe
Ähnlich schließlich auch der kanadische Biotech-Berater Borys Chabursky, der mit seinem Unternehmen die kanadische Regierung genau so wie Unternehmen berät und auch einen Start-up in Österreich mit Verbindungen zu Kanada und den USA vorbereitet: "Die Universitäten und Unternehmen sollten Netzwerke bilden. Die Universitäten übernehmen die Grundlagenforschung, die Unternehmen haben eine wichtige Rolle bei der Bestimmung, was kommerzialisiert werden kann. Der Staat aber sollte beispielsweise durch Steuernachlässe bei Investitionen und durch teilweise Finanzierung eine verlässliche Basis für Biotechnologie-Cluster schaffen. Dadurch wird die Hebelwirkung viel größer. Universitäten, Industrie und der Staat profitieren im Endeffekt davon."
->   Strategic Health Innovations
 
 
 
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01.01.2010