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Bewerbung zur "Bürgerkonferenz Genetische Daten"  
  Ziel der "BürgerInnenkonferenz - Genetische Daten" ist es, Laien in Entscheidungsfindungsprozesse einzubeziehen. Noch bis 24. Februar können sich Interessenten aus ganz Österreich für die Teilnahme bewerben.  

Die "BürgerInnenkonferenz" wird vom Rat für Forschung und Technologieentwicklung im Rahmen der Kommunikationsstrategie "www.innovatives-oesterreich.at" ermöglicht. Die Konferenz wird inhaltlich von der Wissenschaftssoziologin Ulrike Felt, dem Biologen Helge Torgersen (Institut für Technikfolgen-Abschätzung /ÖAW) und "dialog gentechnik" konzipiert. Die Projektorganisation hat die PR-Agentur "communication matters" übernommen.
->   www.innovatives-oesterreich.at
Bewerbung für (fast) alle möglich
Bewerben kann sich prinzipiell jeder, ausgenommen sind jedoch Personen, die in einem Naheverhältnis etwa zu Gentechnikfirmen oder -forschungseinrichtungen stehen, sagte Peter Menasse von "communication matters" bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Wien.
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Anmeldungen für die "BürgerInnenkonferenz - Genetische Daten: woher, wohin, wozu?" bis 24. Februar per E-Mail bei communication matters oder unter der Telefonnummer: 01/503230324.
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12 Personen werden ausgewählt
Aus den eingegangenen Bewerbungen werden dann in Zusammenarbeit mit dem Beirat der Konferenz - bestehend aus Personen aus verschiedenen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Bereichen - letztendlich bis 10. März zwölf Personen ausgewählt. Es folgen Briefings und Workshops, bei denen die Laien ihre Perspektive entwickeln und Experten zu ihren Fragen auswählen.
Öffentliche Konferenz mit Laien und Experten
Gleichsam als Höhepunkt der ganzen Veranstaltung wird am 20. und 21. Juni im RadioKulturhaus in Wien eine öffentliche Konferenz organisiert, in der die zwölf Laien diskutieren und Fragen an die Experten stellen werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Podiumsdiskussionen werden dabei nicht die ausgewiesenen Fachleute, sondern das Bürgerpanel im Mittelpunkt stehen.
Gemeinsame Stellungnahme als Ziel
Als gleichsam letzten Akt ihrer Berufung sollen die zwölf Auserwählten dann noch in einer Klausur eine Stellungnahme zum Thema "Genetische Daten" formulieren, das am 23. Juni Medienvertretern und Politikern präsentiert und schließlich Knut Consemüller, Vorsitzender des Rates für Forschung und Technologieentwicklung (RFT), übergeben wird.
->   RFT
Besseres Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit
Die Veranstaltung soll dazu dienen, das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu verbessern, Experten und Laien zusammen zu bringen und nicht zuletzt Nicht-Experten in den Meinungsbildungsprozess mit einzubeziehen, sagte Consemüller. Umfragen würden zeigen, dass Menschen Forschung, die sie verstehen, auch eher vertrauen.

Generell ortet der Ratsvorsitzende ein Manko an Verständnis für Wissenschaft und Forschung in Europa. 61 Prozent würden laut "Eurobarometer" zugeben, über Forschung zu wenig informiert zu sein, dies schaffe nicht zuletzt Unsicherheit und Skepsis, betonte Consemüller.
Brisanz des Themas "Genetische Daten"
Für Karl Kuchler von "dialog gentechnik" liegt die Brisanz des Themas "Genetische Daten" auf der Hand. "Die Entschlüsselung des menschlichen Erbgutes birgt schier unerschöpfliche Möglichkeiten, aber auch Gefahren des Missbrauchs", so der Gentechnik-Experte. So müsste etwa klar gestellt werden, wem genetische Daten letztendlich gehören, wem sie zur Verfügung gestellt werden und wie sie zu verwahren sind.
Genkommerz hat schon begonnen
"Was passiert etwa, wenn bei einer Person eine genetisch bedingte Krankheit diagnostiziert wird, diese sich aber weigert, die Informationen an ihre Kinder und Enkel - die ebenfalls betroffen sein könnten - weiterzugeben", so Kuchler.

Tatsache sei, dass derzeit etwa 10.000 Erbkrankheiten bekannt seien, davon können man 40 bis 50 diagnostizieren, bisher aber keine davon heilen. Nicht zuletzt zeige die aktuelle Klonproblematik, dass der Genkommerz eigentlich schon begonnen habe.
->   communication matters
->   dialog gentechnik
->   Mehr über die Konferenz in science.ORF.at

 


 
 
 
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01.01.2010