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Folsäure-Zusatz halbiert Fehlbildungsrate bei Babys  
  Zusätzliche Folsäure im Essen hat bei Babys in Kanada Fehlbildungen drastisch reduziert. Seit Getreideprodukte mit dem Vitamin versetzt werden, hat sich die Rate so genannter Neuralrohrdefekte fast halbiert.  
Das berichten Joel Ray vom Sunnybrook and Women's College in Toronto und Kollegen im aktuellen britischen Fachjournal "The Lancet". Zu den Neuralrohrdefekten gehören außer dem offenen Rücken (spina bifida) auch andere Spaltbildungen, unter anderem im Schädel und Gehirn.
Kanada: Seit 1998 Anreicherung mit Folsäure
In Kanada werden Getreideprodukte seit 1998 mit Folsäure angereichert. Die Forscher um Ray untersuchten die Häufigkeit von Neuralrohrdefekten bei 336.963 Schwangeren in der Provinz Ontario vor und nach der Einführung der Anreicherung.

Ergebnis: Die Rate der Neuralrohrdefekte sank von 11 auf 6 pro 10 000 Schwangerschaften. Die vorbeugende Wirkung von Folsäure ist seit längerer Zeit bekannt.
Vorsorgliche Einnahme von Folsäure ausreichend?
Frauen mit Kinderwunsch wird beispielsweise in Deutschland vorsorglich zur Einnahme von Folsäuretabletten geraten. Kinderärzte rechnen dennoch mit bis zu 18 Fällen von Neuralrohrdefekten pro 10.000 Schwangerschaften.

Deutschlandweit kommen demnach mehrere hundert Kinder pro Jahr mit einer solchen Fehlbildung zu Welt. Wissenschaftler streben daher auch im Nachbarland eine Folsäure-Anreicherung des Essens nach dem Beispiel der Speisesalz-Jodierung an.
->   "The Lancet"
 
 
 
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01.01.2010