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Forscher entwickeln Alternativen zu Injektionen  
  Schmerzhafte Injektionen können künftig durch Tabletten ersetzt werden. Ein neu entwickeltes Verfahren verändert Peptide wie etwa Insulin mit speziellen Fetten und Zuckern so, dass sie oral eingenommen werden können.  
Die Zugabe von Fetten soll die Eiweißstoffe stabiler machen, damit sie nach Angaben der Wissenschaftler der Universität Queensland biologische Membranen wie etwa die Darmwand stabil durchlaufen können.

Zucker wird hinzugefügt, damit die Medikamente besser löslich und leichter einzunehmen sind.
Geringere Kosten
Die Kosten für Impfungen könnten deutlich gesenkt werden, wenn sie künftig oral verabreicht werden könnten. Das wäre vor allem für Entwicklungsländer von enormem Vorteil.

Das Forschungsprojekt befindet sich momentan in der fortgeschrittenen vorklinischen Phase. Die Anwendung an Versuchspersonen kann innerhalb der kommenden drei Jahre beginnen.
Zweite Möglichkeit: Sprühtrocknung
Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg verfolgen derweil einen anderen Weg, Protein-Arzneimittel ohne Spritzen zu verabreichen: Sie versuchen über Sprühtrocknung von Proteinpulvern, die Eiweißmoleküle zu stabilisieren und für therapeutische Zwecke effektiv zu erhalten.

Da der Magen Proteine zerlegt, könnte von oral eingenommenen Eiweißmedikamenten wie Insulin nur etwa ein Prozent die erhoffte Funktion erfüllen.
Verabreichung per Druckluft
Daher wollen die Forscher durch Sprühtrocknung feine und stabile Proteinpartikel erzielen, die über die Lunge in den Körper aufgenommen werden. Zudem werden mittels Sprühgefriertrocknung Proteinpulver gewonnen, die über nadelfreie Injektionssysteme wie per Druckluft oder Federmechanik in die Haut eingebracht werden.
->   University of Queensland
->   Universität Erlangen-Nürnberg
 
 
 
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01.01.2010