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Bergbau: Montanuni arbeitet an "Flüstermaschinen"  
  Maschinen im Bergbau haben einen Nachteil: Sie sind ziemlich laut. Forscher der Montanuniversität Leoben arbeiten nun an Techniken, um den Lärmpegel zu senken und somit die Arbeiter zu schützen.  
Lärmgeplagte Arbeiter im Bergbau
Arbeiter im Bergbau sind ungeheuren Schallereignissen ausgesetzt: Schallpegel über 110 Dezibel (eine stark befahrene Straße zählt in etwa 85 dB, in Zimmerlautstärke geführte Gespräche sind mit rund 55 dB zu hören) sind keine Seltenheit. Theoretisch schützen sich die Arbeiter gegen den dröhnenden Lärm mit Hörschutz-Produkten.
Schutzmaßnahmen haben Nachteile
Während Gehörschutzstöpsel allerdings oft eine unzureichende Passform haben und daher ungenau dämmen und die Träger noch dazu oft über ein ständiges Druckgefühl im Ohr klagen, isoliert der über die Ohren gezogene Kapselgehörschutz den Arbeiter oftmals von der Umwelt.

Beides kann dazu führen, dass der Gehörschutz nicht verwendet wird und sich die Arbeiter dem Lärm ungeschützt aussetzen. Die Forscher vom Institut für Fördertechnik und Konstruktionslehre der Montanuni Leoben packen nun das Problem an der Wurzel und versuchen, den Lärm überhaupt zu reduzieren.
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Partner Voest Alpine
Als Partner für dieses Projekt hat sich die Montanuniversität die Voest Alpine Bergtechnik Zeltweg an Land geholt. Seit einem Jahr wird daran gearbeitet.
->   Voest Alpine Bergtechnik Zeltweg
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Druckluftdüsen: 15 Dezibel Schalleinsparung
"Zuerst haben wir uns die Druckluftdüsen vorgenommen, weil sie mit zu den größten Lärm-Verursachern zählen", so der Leiter des Projektes, Stefan Wirth, im Gespräch mit der APA. Durch neue geometrische Gestaltung dieser Komponente konnte eine Schalleinsparung von 15 dB erreicht werden.
Weitere Schritte folgen ...
Die Düsen stellen aber nur einen Teil der Schallentwicklung dar, deshalb werden zur Zeit alle wesentlichen Bestandteile der Vortriebmaschine schalltechnisch analysiert", erklärte der Leobener Techniker. Als nächste Schritte will man versuchen, die Ankerbohreinrichtung, aber auch den Schneidevorgang selbst akustisch zu optimieren.
... bis zum Ziel-Grenzwert von 85 Dezibel
Letztlich will man zu einem Gesamtschallpegel von weniger als 85 dB, jenem Grenzwert, der nach dem Arbeitnehmerschutz eine Arbeit ohne Hörschutz erlaubt, kommen.

Die bisherigen Forschungsergebnisse haben bereits Früchte getragen: Vortriebmaschinen der Voest Alpine Bergtechnik mit den neuen Druckluftdüsen seien zur Zeit bereits in Deutschland im Einsatz.
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->   Montanuniversität Leoben
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->   Mehr über die Montanuni in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010