News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Agenda für Forschungspolitik des ÖAW-Präsidenten  
  Mit einer am Montag veröffentlichten "Agenda für eine österreichische Forschungspolitik" weist der Präsident der Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Werner Welzig auf einige "Zentralprobleme" der Forschungspolitik hin.  
Gerade in schwierigen konjunkturellen Zeiten müssten die Voraussetzungen für eine vitale Wissenschafts- und Technologieentwicklung geschaffen werden, da Forschungsleistung und -politik Fragen von hoher Priorität für das Gemeinwohl seien, schreibt Welzig in einem Begleitschreiben an die Mitglieder des neu gewählten Nationalrats und der noch amtierenden Regierung.
Der Vier-Punkte-Katalog: Für Europa positionieren
An die erste Stelle seiner vier Punkte umfassenden Agenda reiht Welzig die Forderung, "Österreichs Forschung für Europa zu positionieren". Nach Ansicht des ÖAW-Chefs werden "tiefgreifende Reformen", von denen die Parteien derzeit sprechen, gerade auch in der Forschungspolitik erforderlich sein.

Für eine erfolgreiche Internationalisierung der österreichischen Forschung sei eine zielorientierte und koordinierte Vorgehensweise von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nötig.
"Mittelfristige Planungssicherheit schaffen"
Unter dem Punkt "Mittelfristige Planungssicherheit schaffen" fordert Welzigdazu auf, das Ziel einer Erhöhung der Forschungsquote bis 2005 auf 2,5 Prozent nicht aus den Augen zu verlieren, "gerade weil das Zwischenziel von 2,0 Prozent des BIP für 2002 anscheinend knapp verfehlt wurde".

Das finanzielle Volumen alleine sei aber nicht entscheidend, erst mittelfristige Planungssicherheit durch ein für die Dauer einer Legislaturperiode garantiertes ordentliches Budget mache die ÖAW zu einem tauglichen Kooperationspartner der Wissenschaft und Industrie: "Nachhaltige Forschungsfinanzierung ist nicht durch einmalige Starthilfe zu ersetzen."
Verbesserung der Nachwuchsförderung
Welzig fordert weiters eine Verbesserung der Nachwuchsförderung. Die Anziehungskraft des Wissenschaftsstandortes Österreich und das Interesse der Jugend an wissenschaftlicher Arbeit würden nicht zuletzt durch die Ausstattung der jeweiligen Arbeitsplätze bestimmt, die "attraktiv gestaltet" werden müssten.
Verschiedene Institute als "ergänzende Instrumente"
Schließlich fordert Welzig dazu auf, "Forschungsinstitute der ÖAW und Universitätsinstitute als einander ergänzende Instrumente zu begreifen". Neben der Verbindung von Forschung und Lehre, die das Wesen der Universitäten ausmache, bedürfe es forschungszentrierter Einrichtungen, wie sie durch die ÖAW betrieben würden.

Für den ÖAW-Präsidenten ist wirtschaftlicher Fortschritt in der Regel dort am stärksten, wo die Forschung am besten ist, "wo eine der Reform fähige Politik sich um die besten Köpfe und eine gute Verteilung der Mittel sorgt".
->   Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010