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Medizin-Uni Wien: Trennung kostet zwei Millionen  
  Die drei Medizinischen Fakultäten in Österreich werden derzeit von ihren Stammuniversitäten getrennt. Die Kosten der Ausgliederung im Sinne der Uni-Reform werden in Wien auf zwei Millionen Euro geschätzt.  
Bis 1. Jänner 2004 müssen die eigenen Verwaltungsstrukturen funktionieren, betonte der Dekan der Medizinischen Fakultät Wien, Wolfgang Schütz, bei einer Pressekonferenz am Montag. Die möglichen Mehrkosten der Trennung würden derzeit erhoben, als Richtbetrag nannte Schütz rund zwei Millionen Euro, wovon 1,5 Millionen Euro Dauerkosten seien.
Eigene Einheiten ...
Bei der Trennung der Verwaltungseinrichtungen zwischen Uni Wien und künftiger Medizin-Uni Wien gebe es prinzipiell drei Möglichkeiten, meinte Schütz. Am teuersten wäre eine reale Trennung durch Schaffung eigener Einheiten - unumgänglich wäre dies etwa in besonderen Vertrauensbereichen wie dem Aufbau einer eigenen Personal- und Finanzabteilung.
... Leistungsvereinbarungen oder Auslagerung
Darüber hinaus könnten mit der Uni Wien Leistungsvereinbarungen geschlossen werden, wobei bereits bestehende Einrichtungen bei dieser verblieben und abgegolten würden.

Schließlich käme auch noch die Auslagerung durch die Schaffung einer Ressourcengesellschaft in Frage, die dann beide Universitäten bedienen könnte - angedacht sei dies etwa für die Institute in der Bohrgasse (Biozentrum, Anm.).
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Jährliches Budget: 180 Millionen Euro
Das Budget der Medizin-Uni Wien ist für 2004 bis 2006 mit jährlich rund 180 Millionen Euro festgeschrieben, ab 2007 wird es im Rahmen von Leistungsvereinbarungen zwischen Bund und Universität festgelegt. Ab diesem Zeitpunkt wird auch der so genannte klinische Mehraufwand (Mehrkosten für ein Krankenhaus für den Aufwand für Lehre und Forschung, Anm.) Bestandteil des Budgets der Medizinischen Universität sein. Der Berechnungsmodus für diese Größe sei derzeit noch unklar und werde von einer Expertengruppe zu klären versucht, so Schütz.
->   Universität Wien
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Schleppende Verhandlungen
Darüber hinaus sei es nötig, eine Form der Kooperation für das AKH zu finden, so Schütz. Am sinnvollsten wäre das Betreiben in Form einer Betriebsführungsgesellschaft gemeinsam mit dem Krankenanstaltenträger (Gemeinde Wien).

Die Gespräche mit Bund und Gemeinde über die Schaffung einer Betriebsführungsgesellschaft würden allerdings derzeit sehr langsam vonstatten gehen, bedauerte Schütz. Beide Gebietskörperschaften würden sich scheuen, die Initiative zu ergreifen - der Bund erwecke zudem den Eindruck, sich an einer solchen Gesellschaft überhaupt nicht beteiligen zu wollen.

Da er allerdings nach wie vor den klinischen Mehraufwand abgelten müsse, hält Schütz das Einsteigen des Bundes in die Gesellschaft für sinnvoll.
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Hochschule mit dem meisten Personal
Die neue Medizinische Universität Wien wird nach der Ausgliederung mit 119 Professoren, rund 2.200 weiteren Universitätslehrern und Ärzten in Facharztausbildung sowie etwa 2.000 allgemeinen Universitätsbediensteten die Hochschule mit dem meisten Personal in Österreich sein. Derzeit absolvieren etwa 11.000 Studenten ihre Ausbildung dort.
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Genaue Festlegung medizinischer Leistungen
Der Vorsitzende des Gründungskonvents der Medizin-Uni, Arnold Pollak, forderte außerdem, dass festgelegt werden müsse, welche medizinischen Leistungen im AKH überhaupt erbracht werden könnten: "Wir können nicht alles machen und dafür weniger Geld bekommen."

Die derzeitigen Instrumente wie Betten- und Großgerätepläne wären nicht ausreichend, meinte der ärztliche Leiter des AKH, Reinhard Krepler. So würden heute etwa teure Maßnahmen wie in der Onkologie ambulant gesetzt - "die Zahl der Betten definiert diese Leistungen überhaupt nicht".
->   AKH Wien
 
 
 
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01.01.2010