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Joanneum Research bringt Fernseharchive ins Web  
  Über ein Internetportal der Forschungsgesellschaft Joanneum Research soll in Zukunft das Filmmaterial aus einer Zeit abrufbar werden, als das Medium Fernsehen noch in den Kinderschuhen steckte.  
An der Verwirklichung dieses Vorhabens arbeiten zur Zeit sechs europäische TV-Stationen - unter ihnen der britische Sender BBC ebenso wie der österreichische ORF - im Rahmen eines EU-Projektes.

Geleitet wird das Projekt vom Grazer Institut für Informationssysteme und Informationsmanagement der steirischen Forschungsgesellschaft Joanneum Research.
"BIRTH": Bewahrung kulturellen Erbes
"Das kulturelle Erbe, das in Form von TV-Material aus den Kindertagen des Fernsehens vorliegt, ist zum einen durch die Form der bisherigen Speicherung gefährdet, zum anderen ist es Professionisten nicht gut und der breiten Öffentlichkeit kaum zugänglich", schilderte der Grazer Projektverantwortliche Georg Thallinger im Gespräch mit der APA die Zielsetzung.

Beiden Anliegen will man im Zuge der Entwicklungsarbeiten am Projekt "BIRTH" ("Building an Interactive Research and Delivery Network for Television-Heritage") innerhalb der nächsten drei Jahre gerecht werden.
->   Institut für Informationssysteme und Informationsmanagement
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Die Projektpartner
Unter der Koordination der Joanneum Research beteiligen sich der ORF, die BBC, das Nederlands Instituut voor Beeld en Geluid, Radio-Television Belge de la Communaute Francaise, der Südwestfunk Baden-Baden sowie die Telewizija Polska an diesem Vorhaben. Technische Partner sind neben dem Joanneum Research die belgische Firma Streamcase.
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Demo-Version im Internet bis 2006
Bis 2006 will man das Archivmaterial aus der frühen Filmgeschichte digitalisieren und multimedial so aufbereiten sowie mehrsprachig abrufbar machen, dass eine Demo-Version im Internet zugänglich sein wird.

Insgesamt soll man bis dahin über die geplante Plattform auf bis zu 200 Stunden Sendezeit online zugreifen können. "Das hängt allerdings davon an, was in den Senderarchiven alles vorhanden ist und wie gut das Material beschaffen ist", so Thallinger.
Filmmaterial bis Anfang der 60er Jahre, ...
Die Dokumente aus der frühen Zeit des Fernsehens in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts sind zum Großteil in Form von Filmmaterial vorhanden. "Bis zum Anfang der 60er Jahre gab es keine Möglichkeit, Sendungen direkt auf Magnetband aufzunehmen, und so hat man die Sendungen einfach abgefilmt", erklärt der Grazer EDV-Spezialist.
... das es nun zu digitalisieren gilt
Diese Filme gilt es nun zu digitalisieren und zugleich so elektronisch zu archivieren, dass digitale Systeme die Bildinhalte automatisch klassifizieren und erkennen können und die Benützer ohne aufwendige Suche rasch bestimmte Sequenzen finden und auf sie zugreifen können.

Neben den Filmen soll der User letztlich auch beschreibende Daten (zum Regisseur, den Darstellern bis hin zu händischen Notizen der Regisseure) abrufen können.
"Stück europäischer Fernsehgeschichte"
Für die Demo-Version, die als Prototyp bereits Mitte 2004 fertig sein soll, will man "spezielle Highlights" wie die jeweils ersten Sendungen oder "frühe Meilensteine der Sendegeschichte" digital aufbereiten.

Dabei will man versuchen, über die Auswahl der Sendeinhalte zugleich zu einem "Stück europäischer Fernsehgeschichte im Ländervergleich" zu gelangen, so Thallinger.
->   Joanneum Research
 
 
 
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01.01.2010