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Gentherapie-Erfolge nur mit adulten Stammzellen  
  Therapeutische Erfolge wurden bislang fast nur mit geklonten adulten Stammzellen erreicht, meint nun ein US-Forscher. Klone aus embryonalen Stammzellen seien praktisch immer abgestoßen worden.  
Das sagte der US-Stammzellenforscher David Prentice von der Indiana State University am Donnerstag in Brüssel vor der Presse.

Adulte Stammzellen stammen von Erwachsenen, sie haben noch die Fähigkeit, sich in beliebige andere Zellen umzuwandeln. Embryonale Stammzellen dagegen stammen von befruchteten Eiern in einem frühen Teilungsstadium.
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Gentherapie: Humangenom liefert Schlüsselinformationen
Die Aktivierung, Hemmung oder gar der Ersatz von (fehlenden) Erbanlagen (Genen) ist das Prinzip dieser Therapieformen. Um die Anzahl der möglichen Ziele für eine solche Therapie zu vervielfachen und letztendlich Behandlungskonzepte für eine breite Palette an Krankheiten - von zystischer Fibrose bis hin zu Krebs und kardiovaskulären Erkrankungen - entwickeln zu können, benötigen die Forscher dazu die Schlüsselinformationen: Einen Teil dieser Informationen liefert das Humangenomprojekt.
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Adulte Stammzellen aus Fett
Prentice, der sich für ein Verbot von menschlichen Klonen in den USA einsetzt, sieht große Chancen für die Verarbeitung adulter Stammzellen. Selbst aus Fett könnten sie gewonnen werden, sagt Prentice, womit in seinem Land eine "unbegrenzte Reserve" an Stammzellen zur Verfügung stehe.

"Sehr unwahrscheinlich" ist für Prentice, dass die Raelianer Sekte drei geklonte Kinder produziert habe. Die Sekte sei bisher noch jeden Beweis, selbst ein einfaches Foto der Kinder, schuldig geblieben. Aus einem Grund sei so ein Projekt für die Sekte aber "nicht völlig außer Reichweite".
->   science.ORF.at: Aufregung um angeblich erstes "Klonbaby" (27.12)
Die Grenzen der Gentechnologie
Um nur ein einziges einpflanzbares Ei zu gewinnen, seien nach bisherigem Wissen hundert Eizellen nötig. Das zeige auch die Grenzen der Gentechnologie auf: Allein um die 17 Millionen Zuckerkranken der USA mit geklontem Material zu versorgen, wären 850 Millionen bis drei Milliarden Eispenden nötig, erläuterte der Forscher.

Aber selbst wenn es gelingt, ein Ei mit geklonten Erbmaterial zum Ausreifen zu bringen, wisse man aus den Tierexperimenten, dass kein bisher geklontes Tier völlig "normal" sei. Auch deshalb kämpft Prentice für ein völliges Verbot des Klonens von Menschen und hofft auf Unterstützung durch die Debatte in Europa.
->   Mehr Artikel zum Thema Stammzellen in science.ORF.at
->   Mehr Artikel zum Thema Gentherapie in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010