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Forscher: Ätna steht "explosives Jahrzehnt" bevor  
  Der Ätna könnte in den kommenden Jahren "häufiger und stärker ausbrechen als bisher gewohnt", meinen Forscher. Sie haben seit 1994 mehr als 600 Erdbeben im Umkreis des sizilianischen Vulkans untersucht.  
Die Warnung kommt von einem Team um den Erdbebenforscher Domenico Patane vom italienischen Nationalinstitut für Geophysik und Vulkanologie in Catania, ihre Ergebnisse haben die Forscher in der der Onlineausgabe "Sciencexpress" der US- Fachzeitschrift "Science" veröffentlicht.
"Ein explosives Jahrzehnt"
"Am Ätna steht ein explosives Jahrzehnt bevor", sagte Patane der dpa. Das Forscherteam um Patane beobachtete mehr als 600 Erdbeben im Umkreis des Vulkans von 1994 bis 2001.

Die neuen Zahlen belegen demnach, dass seit einigen Jahren zahlreiche Adern voll flüssigem Magma aus tiefen, ungefährlichen Schichten nach oben drängten, heißt es in der Studie.

In nur drei Kilometern Tiefe blähe sich seitdem Magma wie ein Ballon auf. Seit 1998 habe der Berg daher immer wieder glühendes Gestein an die Oberfläche geschleudert.
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Der Ätna: Ein "gutmütiger" Schichtvulkan
Bei den Ausbrüchen des Ätna wechseln einander flüssige und feste Auswurfmaterialien ab, der mit 3.323 Metern höchste Vulkan Europas besteht daher abwechselnd aus erstarrten Lava- und Tuffschichten - ein klassischer Schichtvulkan. Trotz seiner häufigen Eruptionen galt der Ätna bisher eigentlich als vergleichsweise "gutmütiger" Vulkan. Das liegt vor allem daran, dass der Anteil an Kieselsäure im Magma niedrig ist. Das aufsteigende Material bleibt dadurch dünnflüssig und dringt meist ohne nennenswerte Explosionen an die Oberfläche.
->   Mehr Informationen dazu in science.ORF.at
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Ausbrüche neuerdings plötzlich und heftig
Der 3.300 Meter hohe Ätna galt bisher als zahmer Vulkan, dessen Eruptionen sich rechtzeitig ankündigen. Auch damit könnte es jetzt vorbei sein, warnt die Studie: Die Ausbrüche kämen neuerdings plötzlich und heftig.

"Wenn man bedenkt, dass der Ätna während der letzten zwei Eruptionen äußerst brüchig geworden ist, wird der Berg ein Risiko für die nahe Zukunft sein", schreiben die Forscher. Der jüngste Ausbruch dauerte von Ende Oktober 2002 bis Ende Jänner.
Ältere Studie kommt zu ähnlichen Ergebnissen
Zu ähnlichen Ergebnissen kam im vergangenen Jahr ein italo-französisches Expertenteam. Der höchste Vulkan in Europa sei in einer Umbruchphase und werde immer "gewalttätiger", berichteten die Forscher im Oktober in "Nature".
->   Alles über den Ätna in science.ORF.at
->   Beiträge zu Vulkanen und Vulkanismus allgemein in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010