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Neue Berechnungsmethode zum Herzinfarktrisiko  
  Ein Verfahren zur Berechnung des Herzinfarktrisikos haben Wissenschaftler am Montag in Hamburg vorgestellt. Anhand verschiedener Faktoren wie Alter, Blutdruck und Rauchen soll das Risiko ermittelt werden.  
"Rauchen kann das Risiko verdreifachen. Erhöhter Blutdruck und gleichzeitig erhöhte Blutfettwerte können das Risiko verdoppeln", erläuterte Gerd Assmann von der Universität Münster. "Rauchen und gleichzeitig erhöhte Blutfettwerte können das Risiko sogar verzehnfachen."
Basierend auf einem einfachen Punkte-System
Mit der Methode lasse sich anhand der Faktoren "Alter, Herzinfarkt in der Familie, Blutdruck, Rauchen, Diabetes, Cholesterin und Triglyzeride" vorhersagen, ob jemand gefährdet ist oder nicht, sagte der Wissenschaftler.

Das Verfahren basiert auf einem einfachen Punkte-System. Die Grundlage für das Punktesystem bildete eine von Assmann geleitete Studie, die seit 25 Jahren mehr als 20.000 Männer und 10.000 Frauen in Westfalen und im nördlichen Ruhrgebiet zur Herzinfarkt-Gefährdung untersucht.
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Cholesterin: Ende des "Normalwertestreits"?
"Unser neues Verfahren zur Risikobestimmung beendet endlich auch den Normalwertestreit um Cholesterin", meinte Assmann. "Es gibt nämlich keine Normalwerte für alle Menschen. Normalwerte werden heute durch individuelle, risikoabhängige Zielwerte ersetzt."
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Wichtig ist das Verändern der Lebensumstände
Im Ernstfall komme es nicht auf den einzelnen Risikofaktor, sondern auf die Summe der Risiken an, sagte der Präsident der Internationalen Atherosklerose Gesellschaft (International Atherosclerosis Society, IAS), Professor Heiner Greten.

"Vor allem geht es um das Verändern der Lebensumstände", betonte Greten. Dazu raten er und seine Kollegen zu einer ausgewogenen Ernährung, viel Bewegung und zum Verzicht auf Nikotin.
Empfehlungen der Task Force im Internet
In Österreich sterben jährlich etwa 40.000 Menschen an Herzinfarkt und Schlaganfall. In anderen Ländern, vor allem in Asien und Lateinamerika, steige die Zahl der Herzkreislauferkrankungen steil an.

Vor diesem Hintergrund haben IAS und die Internationale Arbeitsgruppe zur Vorbeugung koronarer Herzkrankheiten gemeinsame Empfehlungen zur Verminderung des Herzinfarkt-Risikos erstellt. Die Task Force hat Empfehlungen und einen Rechner ins Internet gestellt.
->   International Task Force for Prevention of Coronary Heart Disease
->   International Atherosclerosis Society (IAS)
->   Alles zum Thema Herzinfarkt in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010