News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Protein macht Prostatakarzinom resistent  
  Gegen gängige Hormontherapien, um Prostatakarzinome zu bekämpfen, entwickeln sich oft vorzeitige Resistenzen. Innsbrucker Forscher haben nun eine der Ursachen dafür entschlüsselt: ein bestimmtes Protein.  
So viel weiß die Wissenschaft mit Sicherheit: Ohne Prostata kein Nachwuchs. Die so genannte Vorsteherdrüse hat durch die Produktion eines Sekrets einen für die Zeugungsfähigkeit entscheidenden Anteil an der Samenflüssigkeit.
"Androgenrezeptor" - entscheidender Regulator
Ebenso wissen die Krebsforscher, dass der "Androgenrezeptor" in fast allen Prostatakarzinomen ein entscheidender Regulator der Erkrankung ist.

Dieser Regulator wird bei der gängigen Hormontherapie mit Hilfe von speziellen Antagonisten gehemmt, indem diese die Bindung des männlichen Sexualhormons Dihydrotestosteron an den Androgenrezeptor verhindern und somit dem Karzinom den "Nährboden" entziehen.
CBP-Protein als Ursache für Resistenz
Nach einiger Zeit entwickelt dieser Krebstyp allerdings bei allen Patientenfällen eine Resistenz gegen die Antagonisten.

Der molekulare Pathologe Zoran Culig hat nun gemeinsam mit seinen Mitarbeitern von der Innsbrucker Uniklinik für Urologie im Rahmen eines vom vom Wissenschaftsfonds (FWF) geförderten Projekts einen ersten Grund für die Resistenz erörtert:

"Wir haben ein dem Androgenrezeptor assoziiertes Protein, das CBP-Protein, untersucht und festgestellt, dass dieser Kofaktor die Funktion des Rezeptors verstärkt und damit eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung des Karzinoms spielt", erläutert Culig.
Möglichkeiten für neue Therapien
"Dies ist ein wesentlicher Hinweis für die Pharmaforschung, die nun bei der Entwicklung neuer Hormonpräparate für die Therapie auf diese Resistenzerscheinungen achten können."

Eine weitere Ursache für die Entwicklung des Prostatakarzinoms wird derzeit gerade von einem Mitarbeiter untersucht: Der Urologe Hannes Steiner konnte zeigen, dass das Protein Interleukin-6, in späteren Tumorstadien eine wachstumsfördernde Wirkung zeigt. Warum dem so ist, will man in weiteren Studien untersuchen.

Eva-Maria Gruber, Universum Magazin
->   Innsbrucker Uniklinik für Urologie
->   Wissenschaftsfonds (FWF)
->   Universum Magazin
->   Infos zum Prostatakarzinom (Medicine Worldwide)
->   Mehr über Prostatakrebs in science.ORF.at
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010