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Karpaltunnel-Syndrom nicht von der Halswirbelsäule  
  Wem nachts die Hand kribbelt oder wer dumpfe Schmerzen verspürt, die von der Hand bis in den Arm und in die Schulter reichen, der gehört womöglich zu den fünf Prozent der Bevölkerung, die am Karpaltunnelsyndrom leiden. Vielfach werden die Symptome der Halswirbelsäule zugeschrieben. Und deshalb leider oft nicht ausreichend behandelt.  
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Beschwerden durch Einengung des Handnervs
Das Karpaltunnelsyndrom geht von jenem Nerven aus, der durch den Handgelenks-kanal zieht und drei Finger versorgt (Daumen, Zeige- und Mittelfinger). Ist der Kanal verengt, kommt es zu einer Irritation des Nerven mit den geschilderten Symptomen - Bamstigkeitsgefühl in den Fingern (eingeschlafene Hand), das auch mit einer gewissen Ungeschicklichkeit einhergehen kann. Der Nervenkanal kann durch vermehrte Flüssigkeitseinlagerung im umliegenden Gewebe eingeengt sein.
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Manuelle Arbeit mit extremen Bewegungen im Handgelenk
Veronika Fialka-Moser von der Wiener Universitätsklinik für physikalische Medizin über die Ursachen:

¿Die häufigste Ursache für das Syndrom ist eine Überlastung des Handgelenkes, etwa durch extreme Beugungen oder extreme Streckungen oder lange Haltearbeiten. Sehr häufig kommt es vor, wenn die Tastatur des Computers nicht richtig eingestellt ist.¿

Dadurch nämlich werden die Sehnenscheiden gereizt und es kommt zu einer Schwellung im Karpaltunnel. Aber auch Vibrationen, zum Beispiel durch Arbeiten mit dem Bohrhammer, können die Symptome auslösen, die vielfach mit Durchblutungsstörungen oder Problemen an der Halswirbelsäule verwechselt werden.
Unbehandelt kommt es zu Lähmungserscheinungen
Diagnostiziert wird das Leiden am zuverlässigsten durch eine Messung der Nervenleitgeschwindigkeit. Bleibt es unbehandelt, kann es zu Lähmungserscheinungen in den betroffenen Muskeln kommen.
Leichte Fälle mit Schiene therapierbar
Zur Behandlung in leichten Fällen bzw. im Anfangsstadium reicht oft eine Lagerungsschiene. Ist dies nicht mehr ausreichend, kann mit Ultraschall behandelt werden. Als letzte Möglichkeit bleibt die Operation, durch die der Kanal gespalten und damit erweitert wird.

Das Karpaltunnelsyndrom tritt häufig bei Schilddrüsenunterfunktion und gestörtem Zuckerstoffwechsel auf, wobei durch das Syndrom häufig die zugrundeliegende Erkrankung erst diagnostiziert wird.
->   Mehr zum Karpaltunnelsyndrom
 
 
 
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01.01.2010