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Absturzursache: Ein Leck in der "Columbia"  
  Die US-Raumfähre "Columbia" hat vor ihren Absturz offenbar einen Bruch in ihrer äußeren Hülle erlitten. Erst dadurch wurde es möglich, dass extrem überhitzte Luft in den linken Flügel gelangte.  
Wie die Ermittler erläuterten, wurde es so möglich, dass extrem überhitzte Luft nicht nur in den linken Flügel sondern vermutlich auch in das Fahrgestell gelangte.

Eine beschädigte Kachel des Hitzeschildes hätte nach den Angaben nicht ausgereicht, um die ungewöhnlich hohen Temperaturen zu erzeugen, die im Inneren des Space Shuttles kurz vor seinem Auseinanderbrechen registriert worden waren.
Temperaturanstieg um 30 Grad
Den Ermittlern zufolge wurde schon einige Zeit vor der Katastrophe ein starker Temperaturanstieg im Fahrgestellbereich um etwa 30 Grad festgestellt. Dies sei auf das Vorhandensein von so genanntem Plasma zurückzuführen - überhitzter Luft mit einer Temperatur von etwa 2.000 Grad. Diese könne sich aber nicht im Shuttle selbst entwickelt haben, sondern müsse von außen eingedrungen sein.
Auf der Suche nach der Schwachstelle
Wo das vermutete Leck aufgetreten sein könnte, sei vorerst unklar, erklärte James Hartsfield, ein Sprecher der US-Raumfahrtbehörde NASA. Man vermute es jedoch am linken Flügel, in der Öffnungsklappe des Radkastens oder auch am Rumpf auf der linken Seite.
Landungsräder können Unfall nicht verursacht haben
Dagegen wiesen die Ermittler Spekulationen zurück, die Landungsräder könnten beim Eindringen in die Erdatmosphäre fälschlicherweise ausgefahren worden sein.

Wäre dies bei einer Geschwindigkeit von rund 20.000 Stundenkilometern in einer Höhe von 60 Kilometern geschehen, hätten die Hitze ebenso wie der Luftwiderstand die Räder zerfetzt und vermutlich zu einem schnelleren Auseinanderbrechen des Shuttles geführt, erklärten die Experten.

Man hätte dann aber nicht mehr für eine ganze Weile überhöhte Temperaturen registrieren können.
Fehlerhafte Anzeige
Zuvor hatte die NASA mitgeteilt, ein Messgerät habe 26 Sekunden vor der Katastrophe ein ausgefahrenes Rad angezeigt. Man sei jedoch überzeugt, dass es sich hierbei um einen Fehler handele, hieß es später. Zwei weitere Messgeräte hätten das Gegenteil angezeigt.
->   NASA
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01.01.2010