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Intelligente Menschen "ticken" anders  
  Intelligente Menschen nutzen ihr Gehirn anders als der Durchschnitt. Laut einer Untersuchung von US-Forschern aktivieren sie spezielle Hirnregionen stärker, um kniffelige Denkaufgaben zu bewältigen.  
Ein besseres Verständnis von Gehirnaktivität und Intelligenz könne dazu beitragen, das Denkvermögen gezielt zu trainieren, schreiben die Wissenschaftler in der Online-Ausgabe des amerikanischen Fachblatts "Nature Neuroscience".
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Intelligenztest via Gesichts-Erkennung
Die Probanden, die an der Untersuchung teilnahmen, wurden von Jeremy Gray und Todd Braver von der Washington Universität in St. Louis (US-Bundesstaat Missouri) und seinem Team zunächst zur Gehirnakrobatik aufgefordert: Im Abstand von gut zwei Sekunden sahen sie eine Reihe von Gesichtern auf einem Bildschirm.

Bei jedem neuen Bild mussten sie angeben, ob das Gesicht dasselbe war, wie dasjenige, das sie drei Bilder zuvor gesehen hatten. Die Wissenschaftler maßen während dieser Denkaufgabe die Gehirnaktivität der Probanden.
->   Washington University: Department of Psychology
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Bestimmte Gehirnbereiche besonders aktiv
Es stellte sich heraus, dass bei denjenigen Teilnehmern, die in einem anderen Intelligenztest hohe Punktzahlen erreicht hatten, bestimmte Bereiche des Gehirns besonders aktiv waren.

Dieser Zusammenhang wurde in erster Linie bei sehr komplizierten Aufgaben deutlich: Zum Beispiel dann, wenn die Forscher versuchten, die Probanden "hereinzulegen", indem sie das gesuchte Gesicht nicht nach drei Bildern präsentierten, sondern nach zwei oder vier. In diesen Fällen war von den Probanden eine erhöhte Aufmerksamkeit gefordert, um eine Falschmeldung zu vermeiden.
Zusammenhang zwischen Aufmerksamkeit und Intelligenz
Viele der "hyperaktiven" Gehirnregionen sind an der Kontrolle von Aufmerksamkeit beteiligt. Individuelle Unterschiede in diesen Aufmerksamkeits-Kontrollsystemen könnten also zumindest teilweise für die Unterschiede in der Intelligenz verantwortlich sein.

Ihre Untersuchung liefere damit einen direkten Hinweis auf die neurobiologische Grundlagen von Intelligenz, schreiben die Wissenschaftler.
->   Nature Neuroscience
 
 
 
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01.01.2010