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Uni-Räte: AK vermisst Arbeitnehmervertreter  
  Kritik an der Besetzung der Universitätsräte übt die Wiener Arbeiterkammer (AK). Unter den 118 Universitätsräten sei kein einziger, der die Arbeitnehmerinteressen in Forschung und Lehre vertreten könnte.  
Das betonte AK-Bildungsexpertin Johanna Ettl am Dienstag in einer Aussendung. Verteidigt wird die Besetzung hingegen von FPÖ-Wissenschaftssprecherin Magda Bleckmann und ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek.
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Hintergrund: Bisher 118 Uni-Räte bestellt
Die Regierung und die Unis haben jeweils 59 Universitätsräte für die künftig 21 Hochschulen bestellt. Sie sollen in Zukunft eine dem Aufsichtsrat eines Unternehmens vergleichbare Funktion erfüllen. Bis Ende März wird von den bisher bestellten Räten pro Uni noch ein zusätzlicher Vertreter gewählt. Insgesamt werden die Räte aus 139 Mitgliedern bestehen.
->   science.ORF.at: Regierung bestellt 59 Uni-Räte
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Kritik: Zu wenig Arbeitnehmervertreter
Universitäten würden überwiegend aus Steuermitteln der Arbeitnehmer finanziert, meinte Ettl. Der Großteil der Studierenden stamme aus Arbeitnehmerhaushalten, viele würden nebenbei arbeiten, und die meisten Absolventen wechselten später in eine unselbstständige Erwerbstätigkeit.

Nach Auffassung von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) seien die öffentlichen Unis aber offenbar das "ausschließliche Anliegen von Managern, Unternehmensberatern, sonstigen Freiberuflern und Repräsentanten von Unternehmerverbänden", die die Mehrheit der Universitätsräte stellten.
Brinek weist Vorwürfe zurück
Zurückgewiesen wurde die Kritik von Brinek, die Ettl vorwarf, "falsche und unvollständige Fakten" zu verwenden. Im Universitätsgesetz (UG) sei festgehalten, dass die Vorsitzenden der Betriebsräte zu allen Sitzungen des Universitätsrats einzuladen und im Rahmen der ihnen nach dem Arbeitsverfassungsgesetz zukommenden Aufgaben anzuhören seien.
Bleckmann mit Bestellung zufrieden
Zufrieden mit den 59 von der Regierung bestellten Räten und der dadurch erhöhten Frauenquote zeigte sich auch FPÖ-Wissenschaftssprecherin Magda Bleckmann.

Dabei handle es sich "um herausragende und verdiente Persönlichkeiten, die wichtige Hochschulreformen befürworten und auch dahinter sind, diese umzusetzen. Das ist, was zählt!"

Kritik äußerte sie in einer Aussendung an der "Bremsklotz-Politik" der SPÖ, die einen Umsetzungstopp des Universitätsgesetzes (UG) fordert.
Niederwieser: Hochschulen schwarz-blau eingefärbt
"Völlig logisch" ist für SPÖ-Wissenschaftssprecher Erwin Niederwieser die Zufriedenheit Bleckmanns mit den neuen Uni-Räten: Der FPÖ sei es "trotz desaströser Wahlniederlagen gelungen, ihren Einfluss in den Leitungsgremien vieler Universitäten sicherzustellen". Durch die Besetzungen seien die Hochschulen schwarz-blau eingefärbt worden, so Niederwieser in einer Aussendung.
->   Bildungsministerium
->   Mehr über die Wahlen zu den Uni-Räten in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010