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Blutzucker-Diätform setzt sich durch  
  Waren es in den neunziger Jahren vor allem fettarme Diäten mit Lightprodukten, mit denen man den überflüssigen Kilos auf den Leib rücken wollte, so setzt sich bei den Ernährungswissenschaftlern nun ein anderer Ansatz durch: Mit Hilfe des Glykämischen Index (GI) wird der Effekt bestimmter Nahrungsmittel auf den Blutzuckerspiegel gemessen.  
"Das ist vor allem für Diabetiker wichtig", so Ibrahim Elmadfa, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien.
GI-Faktor nicht isoliert zu betrachten
Eine fettarme Ernährung bestehend aus kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln mit einem Schwerpunkt auf Lebensmitteln mit mittleren bis niedrigen GI-Werten kann helfen, Hunger, Appetit und Blutzucker zu kontrollieren und dadurch gesundheitlichen Nutzen haben, meinte Elmadfa.

"Allerdings darf der GI-Faktor nicht isoliert betrachtet werden", so Elmadfa. Die Gesamtmenge an Kohlenhydraten, die Menge und die Art an Fett, die Menge und Qualität an Proteinen, Ballaststoffen und der Vitamin-, Mineralstoff- und Salzgehalt eines Lebensmittels sind weitere wichtige Überlegungen bei der Wahl einer gesunden Ernährung.
->   Österreichische Gesellschaft für Ernährung
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Blutzuckerspiegel
Der Blutzuckerspiegel wird v.a. durch das Zusammenspiel von blutzuckersenkenden (Insulin) und blutzuckererhöhenden Hormonen (Glucagon, Adrenalin) reguliert, weitere Hormone sind beteiligt. Da der Blutzucker (Glucose) den gesamten Organismus mit Energie versorgt, wird er normalerweise in relativ engen Grenzen konstant gehalten (70 bis 120 Milligramm pro Deziliter) und zeigt einen charakteristischen tageszeitlichen Verlauf.
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Herzstück der Ernährung: Kohlenhydrate
Kohlenhydrate sollten - trotz anderen Theorien, die in den vergangenen Jahren aufgetaucht sind - weiterhin das Herzstück der Ernährung bilden. Etwa 50 Prozent der Tageskalorienmenge sollte aus dieser Nährstoffmenge kommen.

Die National Academy of Sciences gab Elmadfa zufolge eine tägliche Mindestmenge von 130 Gramm an. "Diese minimale Zufuhr ist notwendig, um eine ausreichende Glucose-Versorgung des Gehirns sicherzustellen", so der Experte.
->   Mehr über den Glykämischen Index
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Montignac-Methode
Bekannt wurde die Berücksichtigung des Effekts bestimmter Nahrungsmittel auf den Blutzuckerspiegel für Diäten im Rahmen der "Montignac-Methode".
->   Mehr über diese Diät
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Wichtig: Kombination mit Sport
Alle Experten sind sich einig, dass auch die beste Ernährung mit Sport kombiniert sein sollte. Egal ob Joggen, Radfahren, Walken oder Trampolinspringen. Letzteres empfiehlt vor allem die Autorin Marion Grillparzer in ihrem im Februar erschienenen Buch "Die GLYX-Diät" (GU Verlag).
->   Mehr zu dem Buch
Diätprogramm, auf GI-Index abgestimmt
In dem Buch findet sich auch eine Diätprogramm, bei dem vor allem Nahrungsmittel mit niedrigem GI-Index gegessen werden. Zu dieser Gruppe zählen etwa alle Obst- und Gemüsesorten (mit den Ausnahmen: Karotten, Kürbis, Mais, Kirschen, Trauben, Bananen und Melonen).

Weiters empfiehlt sie Vollkornbrot, Nudeln aus Vollkornschrot, Naturreis, Milchprodukte, Nüsse sowie Fisch, Geflügel und mageres Fleisch.
->   Liste von Nahrungsmitteln gemäß GI-Index
Mehr zum Thema in science.ORF.at:
->   Biologische Grundlagen einer Ernährungs-Weisheit
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01.01.2010