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Neuorganisation der ARC geht weiter  
  In der ersten Phase der Neuorganisation der Austrian Research Centers (ARC) wurden verschiedene Teilbereiche ausgegliedert. Phase 2 soll "innerhalb der nächsten Monate" umgesetzt werden.  
Und zwar vom neuen ARC-Geschäftsführer Erich Gornik und dem seit Anfang 2002 amtierenden Geschäftsführer Helmut Krünes. Das erklärte ARC-Aufsichtsratschef Richard Schenz am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien.
Ziel: Spitzenliga der Forschung
Ziel sei es, die ARC zu einem Mitspieler in der "ersten Liga" im Europäischen Forschungsraum zu machen.

Gornik, der Anfang Februar aus 73 Bewerbern ausgewählt wurde und sein Amt am 1. April antritt, legt die Latte hoch: "Man muss irgendwo in der Spitzenliga mitspielen, sonst hat Forschung keinen Sinn." Er habe in seinen bisherigen Funktionen gelernt, wie man Gruppen aufbaue und immer solche Gruppen betreut, die in einem Bereich an der Weltspitze waren, betonte der Professor für Festkörperelektronik an der Technischen Universität Wien, der dort karenziert wird, aber eine kleine Forschungsgruppe behalten will.

Auch für die ARC will er Spitzenkräfte finden, an die sich dann auch die weniger guten Leute anhängen können. "Denn was die Leute am meisten zum Arbeiten bringt ist Erfolg", sagte Gornik.
Phase 1: Ausgliederung der Bereiche ...
Phase 1 der Umstrukturierung umfasste die Austöchterung der Bereiche System Research, Business Services und Nuclear Services aus dem Forschungszentrum Seibersdorf.

Für die Nuclear Services, die unter anderem die Zwischenlagerung des österreichischen Atommülls umfasst, wünscht sich die Holding einen eigenen Budgetposten, da andernfalls der Eindruck erweckt werde, dass das Geld, das in diesen Bereich fließt, für die Forschung zur Verfügung stehe.
... Phase 2: Neueinteilung
In Phase 2 der Neuorganisation geht es vor allem darum, ob und in wie viele einzelne Bereiche oder Gesellschaften das Forschungszentrum Seibersdorf zerschlagen wird. Zwischen den beiden Strategien, internationales Center of Excellence und Arbeit für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), sieht Schenz keinen Widerspruch, da die heutigen KMU High-Tech-Unternehmen seien, die Exzellenz benötigten.
Entscheidend: "Direkter Zugriff" auf Forschung
Im Zuge der Neuorganisation müsse auch klar sein, was die Holding mache, und was in den operativen Bereichen passiere, sagte Krünes, der hier auf Grund der gewachsenen Organisation noch viele Unklarheiten sieht. Schenz will auf jeden Fall eine Zwischenholding vermeiden, "die Geschäftsführer der Holding müssen direkten Zugriff auf die Forschungsbereiche haben. Wie Seibersdorf organisiert wird, ist egal, wichtig ist der direkte Durchgriff."

Aus diesem Grund werden auch nach der Abberufung der bisherigen Holding-Chefs Günther Koch und Wolfgang Pell, die gleichzeitig die Geschäfte des Forschungszentrum Seibersdorf führten, Krünes und Gornik auch interimistisch Geschäftsführer in Seibersdorf.
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Erfreuter Infrastrukturminister
Infrastrukturminister Mathias Reichhold (FPÖ) zeigte sich als Vertreter des ARC-Mehrheitseigentümers Bund (Industrieunternehmen halten 49,54 Prozent) froh darüber, dass "nach den Turbulenzen der letzten Zeit das Schiff Seibersdorf wieder auf guten Kurs gebracht wurde".
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Offene Budgetfragen
Budgetär ist die Situation für die ARC allerdings noch nicht rosig, auch wenn sich die Verantwortlichen in Optimismus üben. 2002 haben die ARC 45,6 Mio. Euro von der öffentlichen Hand erhalten. Angesichts des Budgetprovisoriums habe man ein Sparprogramm in der Höhe von zwei Mio. Euro ausgearbeitet, das allerdings nicht zu Lasten der Forschung gehe, sagte Krünes.

Doch sowohl der Geschäftsführer als auch Schenz bauen auf das politische Bekenntnis, dass Forschung gestärkt wird. Die ARC haben deshalb ein Sonderforschungsprogramm mit einem Volumen von 70 Mio. Euro vorbereitet.
->   ARC
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   TU-Professor Gornik zum ARC-Geschäftsführer bestellt (3.2.03)
->   ARC-Geschäftsführung wird reduziert (13.11.02)
->   Austrian Research Centers - neuer Aufsichtsrats-Chef (1.10.02)
 
 
 
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01.01.2010