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Europas Kardiologen warnen: Zu viele Herztote  
  Europas Kardiologen warnen: Vier Millionen Menschen sterben auf dem alten Kontinent jährlich an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das sind 48 Prozent aller Todesfälle. An der Spitze stehen die osteuropäischen Länder.  
Am "guten" unteren Ende liegen hingegen Staaten wie Frankreich und Spanien. Österreich liegt unter den Ländern mit relativ höherer Herz-Sterblichkeitsrate. Dies erklärten am Mittwoch Experten bei einer Pressekonferenz der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in London.
Todesraten in Osteuropa am höchsten
"Die Todesraten sind am höchsten in den Staaten Ost- und Zentraleuropas. In Westeuropa liegen Großbritannien, Irland und Finnland an der Spitze. Die Unterschiede sind dramatisch" hieß es bei der Pressekonferenz:

"Derzeit liegen die Todesraten in Folge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen am niedrigsten in mediterranen Ländern wie Frankreich, Israel und Spanien (weniger als drei Todesfälle pro 1.000 Einwohner und Jahr, Anm.) und am höchsten in osteuropäischen Ländern wie Rumänien, Russland und in der Ukraine (mehr als acht pro 1.000 Einwohner und Jahr, Anm.)"
Österreich wie BRD oder Griechenland
Österreich weist eine Herz-Kreislauf-Todesrate (vier bis fünf Todesfälle pro 1.000 Menschen und Jahr) auf, die es mit Ländern wie Finnland, Irland, Deutschland, Slowenien, Slowakei, Portugal und Griechenland auf eine Ebene stellen.

Während es in Skandinavien gelungen ist, die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit in den vergangenen Jahren deutlich zu reduzieren, stieg sie in Osteuropa um bis zu 60 Prozent.
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Die Hauptursachen der Erkrankungen:
- Allein 1,2 Millionen Menschen sterben jährlichen als Folge des
Rauchens, davon allein 430.000 durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

- 30 Prozent der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Leiden sind durch
ungesunde Ernährung (zu fett) bedingt.

- 36 Prozent der tödlich verlaufenden Fälle von koronaren
Herzkrankheiten (Herzinfarkt etc.) gehen bei Männern auf mangelnde Bewegung zurück, bei den Frauen sind es gar 38 Prozent.

- Die Zahl der Diabetiker steigt in Europa durch den ungesunden
Lebensstil ständig an. Zuckerkranke haben besonders häufig
Herzleiden.
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Vorsorge und Therapie: Große Unterschiede
Trotz der Größe des Problems gibt es eklatante Unterschiede in der Vorsorge, der Früherkennung und in der Therapie der Betroffenen.

In Frankreich und in Polen orientieren sich nur 20 Prozent der Ärzte an den europäischen Leitlinien zur Bestimmung eines allfälligen Risikos für eine Herzkrankheit bei ihren Patienten.

Die Fachleute fordern eine Verringerung der Herz-Kreislauf-Mortalität in der EU um 40 Prozent bis zum Jahr 2020: Durch vermehrte Behandlung von Menschen mit erhöhten Blutfettwerten (Cholesterin), Bluthochdruck und einer Senkung des Anteils der Raucher um ein Prozent pro Jahr.
->   European Society of Cardiology
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01.01.2010