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Pinguine als lebendige Konservendosen  
  Männliche Königspinguine legen im Bauch Fischkonserven für ihre Jungtiere an. Diese Vorräte bleiben bis zu drei Wochen lang genießbar, weil die Pinguine ihre eigenen Verdauungsbakterien zerstören. Das berichtet das britische Magazin "New Scientist" mit Verweis auf eine französische Studie. Die Forscher nehmen an, dass die Pinguine ein spezielles Antibiotikum produzieren.  
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"Long-term preservation of food in the stomach of penguins"
Die Originalstudie mit dem Titel "Evidence of stress in bacteria associated with long-term preservation of food in the stomach of incubating king penguins (Aptenodytes patagonicus)" von Cecile Thouzeau und Mitarbeitern erschien in der Fachzeitschrift "Polar Biology" (Band 26, Seiten 115-123, DOI 10.1007/s00300-002-0451-2).
->   Polar Biology
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Antibiotika im Magen?
Ein Team um Cecile Thouzeau vom Nationalen Forschungszentrum (CNRS) in Straßburg hatte den Mageninhalt brütender Pinguin-Männchen genauer untersucht: Temperatur und Säuregrad seien ideal für das Wachstum von Bakterien, die bei der Verdauung helfen.

Allerdings fanden sie in den Vögeln, die ihre Nahrung konservierten, einen hohen Anteil toter oder missgebildeter Verdauungsbakterien. Die Ergebnisse deuten nach Ansicht der Forscher auf spezielle antibakterielle Substanzen im Magen der Tiere hin.
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Allgemeine Infos zu Pinguinen
Die Familie der Pinguinvögel, auch Spheniscidae genannt, besteht aus sechs Gattungen bzw. 18 Arten. Diese leben auf der Südhalbkugel, vor allem im Südpolargebiet, einige davon auch an den Südküsten von Afrika, Australien und Südamerika. Pinguine sind flugunfähige Meeresvögel mit flossenartigen Flügeln und können unter Wasser kurzzeitig Geschwindigkeiten von über 50 km/h erreichen. Dafür verbrauchen sie beim Gehen an Land doppelt so viel Energie wie gleich schwere andere Tiere.
->   Mehr zu Pinguinen (antarktis.ch)
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Natürliche "Konserven"
Bisher war zwar bekannt, dass Königspinguine (Aptenodytes patagonicus) ihre Nahrung wochenlang aufbewahren können. Wie das geschieht, wussten die Forscher aber nicht. Die Nahrungssuche kann besonders im Winter oft mehrere Tage dauern.

Die Forscher gehen laut "New Scientist" davon aus, dass Pinguin-Väter die "Konserven" verwenden, wenn die Mütter nicht rechtzeitig zurückkommen.
->   New Scientist
->   Das science.ORF.at-Archiv zum Thema Pinguine
 
 
 
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01.01.2010