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medien.welten: Die neue Museumsabteilung  
  Das Technische Museum Wien eröffnet am 8. März die "medien.welten". Am Freitag wurde die fertige Abteilung erstmals der Presse präsentiert - sie zeigt die Medien von den historischen Anfängen bis zur Gegenwart.  
Die medien.welten im Technischen Museum Wien (TMW) widmen sich Mediengeschichte, Technologie und Kommunikationsvernetzung - von den historischen Anfängen bis zu den Medien der Gegenwart: von Telegrafie über Radio bis hin zum Internet.

Neu ist nicht nur die Abteilung, sondern auch das Ausstellungskonzept: der Besucher ist Teil der Ausstellung.
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Information speichern und/oder übermitteln
Phonograph, Radio, Telefon oder Morsen - damit werden Informationen gespeichert oder verbreitet. Die neue Abteilung im Technischen Museum Wien beschreibt Medien zum einen als Mittel um Information zu speichern (sei es in Form einer Lochkarte oder Bibliothek). Zum anderen als Mittel um Information zu übertragen (zum Beispiel mit Postkutsche oder Satellit). Beide Entwicklungen verschmelzen im Internet.
->   Das Technische Museum Wien (TMW)
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Breites Medienverständnis
Die Schausammlung hat ein breites Medienverständnis: Neben den Massenmedien Zeitung, Film oder Radio und deren Vorläufern haben im Begriff "Medium" z.B. auch Lochkarten Platz - denn Lochkarten sind Speichermedien. Die medien.welten behandeln auch die Themen Datenerfassung oder Rechnen.
Besucher wird Teil der Mediengeschichte
Der Besucher der Medienwelten wird auch Teil der Mediengeschichte, wie Otmar Moritsch, Projektleiter der medien.welten im Technischen Museum Wien, erläutert:

"In den historischen Bereichen der Ausstellung ist der Besucher ein Zeitreisender. Er kann hier Vergangenes wiedererleben und wird so Teil eines vergangenen Mediensystems. Im gegenwärtigen Bereich der Ausstellung wird der Besucher in die Medienstrukturen selbst eingebettet und kann so Ausstellungsbereiche verändern."
Chipkarte im Museum
Der Museumsbesuch soll durch eine Chipkarte für jeden zum persönlichen Rundgang durch Mediengeschichte und Technologien werden. Darauf können Texte, Bilder und Videos gespeichert werden.
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Virtuelle Schauräume: Der Gläserne Mensch
700 historische Objekte werden von virtuellen Schauräumen ergänzt: Großbildprojektionen entführen in die Weiten des Internet; auf neuartigen holographisch Screens wird der gläserne Mensch thematisiert. Denn jeder hinterlässt Spuren, auch im Museum zum Beispiel anhand der persönlichen Chipkarte, auf der er Informationen, Töne oder Bilder speichern kann.

Projektleiter Otmar Moritsch: "Einerseits gibt uns die Digitaltechnik die Möglichkeit, Inhalte sofort verfügbar zu haben. Andererseits müssen wir einen Preis dafür zahlen: der Preis ist eine gewisse Transparenz und eine gewisse Verfolgbarkeit. Die Installation soll dem Besucher der medien.welten vor Augen führen, welche Möglichkeiten auch auf der unbewussten Seite existieren, von der nicht jeder Bescheid weiß." In welcher Form dem Besucher in der Installation "Gläserner Mensch" digitale Spiegelbilder vorgehalten werden, wird am 8. März gelüftet.
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Schachspielen mit der virtuellen Vitrine
An dem EU-Projekt "Virtual Showcase" arbeiten Österreich, Deutschland und Portugal mit. Die virtuelle Vitrine "belebt" den legendären Schach-Automaten von Baron von Kempelen wieder: Dieser hat 1769 einen Automaten in Gestalt eines Schachspielenden Türken präsentiert.

Forschungspartner bei "Virtual Showcase" sind neben dem TMW das Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD) in Rostock, das Centro de Computação Gráfica (CCG) in Portugal, das Fraunhofer-Institut für Medienkommunikation IMK in St. Augustin und die Technische Universität Wien.
->   Mehr dazu in science.ORF.at: Virtueller Schaukasten für Museen
Der ORF bei den medien.welten
Auch der ORF präsentiert sich im TMW. Er zeigt sein gesamtes Medienspektrum: Radio, Fernsehen, Internet, Teletext, SMS und MMS. In einem Bluebox-Studio können sich die Besucher wie im ORF-Newsroom als Moderatoren der "Zeit im Bild" versuchen.

Außerdem können die Besucher das eigens nachgebaute Studio Schönbrunn aus den 50er Jahren besichtigen.
Ö1 als "Radio on demand"
Ö1 entwickelt in den Medienwelten ein neuartiges Radiokonzept: "Radio on demand" - Radio nach Bedarf und auf Abruf. Der Besucher kann sich im Technischen Museum sein eigenes Ö1-Programm aus bereits ausgestrahlten Sendungen zusammenstellen und dann von Zuhause über das Internet mit einer Zahlenkombination abrufen.
->   Infos dazu in radio.medien.welten
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Das ORF-Radio- und Fernsehheim
Der Besucher kann historische Radio- und Fernsehprogramme "nach"-hören und sehen. Sei es die Radio-Übertragung eines Fußball-Ländermatches Österreich-Ungarn in den 30er Jahren oder die Fernsehshow "Starmania" der vergangenen Wochen.
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Medien für jedes Alter und jeden Bedarf
Drei Jahre wurde an der neuen Abteilung gearbeitet. Jetzt soll auf 2.500 m² Ausstellungsfläche jeder Besucherschicht etwas geboten werden, sagt Gabriele Zuna-Kratky, die Direktorin des Technischen Museums Wien:

Kinder und Jugendliche werden über Computer und neue Medien für historische Objekte interessiert, sagt die Museumsdirektorin. "Klassische" Museumsbesucher auf der Suche nach restaurierten historischen Objekten finden in den medien.welten auch Zugang zu Internet oder digitalem Raum.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft

Die realen und virtuellen "Medienwelten" im TMW können ab 8. März 2003 besucht werden.
->   Mehr zu den medien.welten in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010