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Labile Jugendliche suchen den "ultimativen Kick"  
  Labile Heranwachsende verschaffen sich oft zum Ausgleich den "ultimativen Kick" auf illegale Weise, so der Bielefelder Wissenschaftler Christian Palentien.  
Verhängnisvolle Taten sind nach Einschätzung des Jugendforschers unter anderem auf fehlende preiswerte Freizeitangebote zurückzuführen. Steine auf fahrende Autos zu werfen zähle ebenso dazu wie Gegenstände auf Bahngleise zu legen oder Autorennen auf stark befahrenen Straßen und das so genannte S-Bahn-Surfen. "Die Gefahr, dass dabei Menschen schwer verletzt werden oder sogar ums Leben kommen, wird dabei in Kauf genommen", sagte Palentien.
Konsequenzen "ausgeblendet"
Die Konsequenzen würden "vollständig ausgeblendet", meinte der Experte vom Zentrum für Kindheits- und Jugendforschung der Universität Bielefeld. "Es handelt sich um eine Art Rausch."

Vergleichbar mit dem Drogenkonsum oder der Spielsucht müsse davon ausgegangen werden, dass Jugendliche, die einmal mit solchen Verhaltensweisen begonnen hätten, diese aus eigenem Antrieb nicht wieder beenden könnten. "Das Risiko, zum Wiederholungstäter zu werden, ist deshalb sehr groß."
Medien als "Vorbildstifter"
Zu welcher Form der kriminellen Handlung dann gegriffen werde, hänge einerseits von den örtlichen Gegebenheiten ab. Andererseits könnten auch die Medien als "Vorbildstifter" dienen: "Sie zeigen das Spektrum der Möglichkeiten auf, Jugendliche brauchen diese Ideen dann nur noch nachzuahmen", erläuterte Palentien.

Um solchen Taten entgegenzusteuern, müssten Jugendlichen nach seiner Ansicht verstärkt Freizeitangebote mit "ausgeprägtem Erlebnischarakter" gemacht werden. Als Beispiele nannte Palentien Graffitis auf ausgewiesenen Flächen, Bungee-Jumping oder Snowboarden.
 
 
 
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01.01.2010