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Warum Menschen kooperieren  
  Nicht nur in England stehen die Menschen brav Schlange ohne zu drängeln. Menschen kooperieren, fanden Wissenschaftler nun heraus, weil sie gelernt haben, dass Nachahmung ein sinnvoller Weg zur Erreichung ihrer Ziele ist.  
Der Frage, warum Menschen kooperieren, obwohl es sich erst auf lange Sicht lohnt, sind amerikanische Anthropologen nachgegangen. Ihre Ergebnisse sind im Journal of Theoretical Biology (Bd. 408, s. 79) veröffentlicht.
Ergebnisorientiertes und konformistisches Verhalten
Zwei menschliche Verhaltensmuster sind dabei von Bedeutung: Menschen neigen einerseits dazu, erfolgreiche Personen zu imitieren. Das ist ein ergebnisorientiertes Verhalten.

Auf der anderen Seite aber kopieren Menschen auch gerne das Verhalten der Mehrheit - das konformistische Verhalten.
Mathematisches Modell für kooperierende Gemeinschaften
Aus diesen Erkenntnissen entwickelten Joseph Henrich von der University of Michigan in Ann Arbor und Robert Boyd von der University of California Los Angeles ein mathematisches Modell. Mit diesem können sie zeigen, wie sich kooperierende Gemeinschaften in der Gesellschaft entwickeln.
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Erste kooperierende Grüppchen bilden sich durch Nachahmung erfolgreicher Personen. An einem gegebenen Ort stellen diese nun die Mehrheit dar. Dadurch schließen sich - aus konformistischen Gründen - immer weitere Personen der Gruppe an.
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Die zusammenarbeitenden Gruppen können nun mehr Nahrung horten. Sie sind gesünder und ihre Wirtschaft wächst schneller als bei Gesellschaften, die aus Einzelgängern bestehen.

Schließlich werden auch die Nonkonformisten gezwungen mitzumachen, damit sie überhaupt überleben können.
->   Journal of Theoretical Biology
->   University of Michigan
->   University of California Los Angeles

 


 
 
 
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01.01.2010