News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Neo-Präsident plädiert für Unabhängigkeit des FWF  
  Die Unabhängigkeit des Wissenschaftsfonds (FWF), ein klares Bekenntnis zur Grundlagenforschung und der Wunsch nach einer Erhöhung der Fördermittel: das sind die zentralen Punkte, die der neugewählte FWF-Präsident Georg Wick am Donnerstag bei seiner Antrittspressekonferenz in Wien nannte.  
Freiheit des FWF ist "Heiliger Gral der Forschung"
Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) ist für Wick ein "Durchlauferhitzer für gute Ideen - wenn eine Idee gut ist, wird sie gefördert, wenn nicht, abgelehnt".

Er plädierte vehement für die Unabhängigkeit und gegen eine "Gängelung" des Fonds: "Der FWF muss frei sein, das ist der Heilige Gral der Forschung", machte Wick eine Absage an Überlegungen etwa über eine Zusammenlegung der beiden Forschungsförderungsfonds.
...
Wick, 63-jähriger Mediziner und Alternsforscher aus Innsbruck, wurde am Mittwoch als Nachfolger von FWF-Langzeitpräsident Arnold Schmidt an die Spitze des Fonds gewählt, der vor allem Grundlagenforschungsprojekte an Universitäten fördert. Zu seinen Stellvertretern wurden der Wiener Mathematiker Karl Sigmund und die Slawistin Juliane Besters-Dilger gekürt.
->   Mehr dazu in: Georg Wick ist neuer Präsident des FWF
...
FWF-FFF: Kooperation ja, Zusammenlegung nein
Nichts einzuwenden hätte Wick, wenn es im Zuge der geplanten Reform der Forschungsförderungslandschaft zu mehr Interaktion und Bündelung zwischen den Förderungsorganisationen komme. Auch eine Verbindungsorganisation zwischen FWF und dem Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft (FFF) erachtet der FWF-Chef als notwendig.

Eine Zusammenlegung der Fonds sei aber "nicht sinnvoll". Dass der Rechnungshof dies möglicherweise nach der derzeit laufenden Prüfung der beiden Fonds vorschlagen könnte, sieht er gelassen. "Das wird international nirgendwo so gemacht, warum sollten wir das dann tun."
Wozu Grundlagenforschung? Erkenntnisgewinn!
Die oft gehörte Frage, was denn der "Stakeholder-Value" der FWF-Förderung sei, also was der Steuerzahler von dem eingesetzten Geld habe, "muss ein Grundlagenforscher nicht beantworten, denn der will nur Erkenntnisgewinn haben", betonte Wick.

Es sei aber nicht verboten, Projekte auf ihre Verwertbarkeit hin zu untersuchen - und das will Wick in Zukunft verstärkt machen -, wenn es dafür eigene Mittel gibt.
Mehr Projektmanagement, Internationalisierung
Darüber hinaus will der neue FWF-Präsident den Fonds stärker zu einer Projektmanagementorganisation entwickeln, die Forscher bei ihren Projekten unterstützt.

Wichtig ist ihm weiters eine weitere Internationalisierung der österreichischen Forschung. Und bei der Ostöffnung sollte man Österreich als den "Goldenen Westen" für Wissenschaftler aus den Beitrittsländern etablieren.
Gab es 2002 einen Budget-Rückgang ...
Beim Budget hat der FWF im vergangenen Jahr erstmals seit 13 Jahren einen Rückgang hinnehmen müssen. 2001 lag das Budget noch bei 93,9 Mio. Euro, 2002 waren es mit 92,2 Mio. Euro um 1,8 Prozent weniger. 45,1 Mio. Euro davon kamen vom Bund, 19,6 Mio. Euro aus den Forschungssondermitteln der Bundesregierung und 27,5 Mio. Euro von der Oesterreichischen Nationalbank.
... so ist Lage für 2003 nicht nicht klar
Für 2003 könne man noch keine exakten Angaben machen, allein weil noch nicht klar sei, ob und in welcher Höhe Sondermittel fließen werden. Für die Grundlagenforschung müssten die Gelder jedes Jahr um mindestens zehn Prozent angehoben werden, "um irgendwie mithalten zu können".

Für Wick ist es aber "unhaltbar, dass der FWF aus Ermessenskrediten bedient wird" und forderte gesicherte Budgets. Die letzte Regierung habe viel für Forschung getan, aber heuer würden diese zusätzlichen Mittel plötzlich versiegen.
...
Blauer Brief der Zukunft?
"Wir fordern nicht mehr, als die Regierung immer wieder versprochen hat. Wenn das aber nicht stattfindet, wird Österreich einen Blauen Brief bekommen, nicht von der EU, sondern von der Zukunft", sagte Vizepräsident Sigmund.
->   Budget-Zahlen des FWF 1968-2002
...
Mehr Geld für Geistes- und Sozialwissenschaften
Seine Amtskollegin Besters-Dilger will den Anteil der vom FWF bewilligten Projekte aus den Geistes- und Sozialwissenschaften steigern. Projekte aus diesen Disziplinen erhielten 2002 18,3 Prozent der gesamten Fördermittel, in die Naturwissenschaften gingen 56,2 Prozent und in die Medizin 21,3 Prozent.
->   FWF
->   Mehr über den FWF in science.ORF.at
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010