News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 
Neues Ziel für Kometensonde Rosetta gefunden  
  Bei der Mission "Rosetta" soll erstmals in der Raumfahrtgeschichte eine Forschungssonde auf einem Kometen landen. Doch im Jänner musste das Vorhaben der Europäischen Weltraumagentur ESA nach Problemen mit der Trägerrakete auf Eis gelegt werden. Der ursprünglich als Ziel vorgesehene Komet Wirtanen war damit nicht mehr erreichbar. Nun hat sich die ESA zur Fortsetzung des Projektes entschlossen. Das neue Ziel von "Rosetta": der Komet 67P/Churyumov-Gerasimenko.  
Seit mehr als zehn Jahren ist "Rosetta" bereits in Entwicklung. Bislang haben die Vorbereitungen und Entwicklungen rund 870 Millionen Euro verschlungen.
...
Fehlstart verzögerte Rosetta, Wirtanen außer Reichweite
Zunächst als Ziel vorgesehen war der Komet Wirtanen, der Start war für Jänner 2003 geplant. Doch ein Fehlstart der Trägerrakete "Ariane 5" im Dezember 2002 - die Rakete musste nur drei Minuten nach dem Start gesprengt werden - verzögerte die Mission. Zwar soll die Ursache eine neue Komponente gewesen sein, die bei der Rosetta-Mission nicht verwendet wird, dennoch wurde nun deren Start zunächst ausgesetzt. Der Komet Wirtanen war damit aber schließlich außer Reichweite.
->   Mehr Informationen dazu in science.ORF.at
...
Neues Ziel: 67P/Churyumov-Gerasimenko
Wie BBC Online berichtet, wissen die ESA-Experten bislang noch recht wenig über den neuen Kandidaten 67P/Churyumov-Gerasimenko.

Sollten sich beim genauen Studium von Größe, Form und Verhalten des Kometen aber keine unangenehmen Überraschungen mehr finden, so wird die Entscheidung in etwa zwei Monaten durch das Science Policy Committee der ESA bestätigt.
->   Informationen über 67P/Churyumov-Gerasimenko
Start ist für Februar 2004 geplant
Möglicherweise notwendige Anpassungen von "Rosetta" dürfen im Übrigen nur minimal sein - denn zwischen der Entscheidung für 67P/Churyumov-Gerasimenko und dem geplanten Start im Februar 2004 bleibt nicht genug Zeit für größere Änderungen.
Komplexe Manöver für ausreichend Geschwindigkeit
Ähnlich wie im ersten Missions-Plan vorgesehen wird "Rosetta" den Kometen nur mithilfe einer Reihe von komplexen Manövern erreichen können. Mit mehreren so genannten Swing-By-Manövern in den Schwerefeldern von Mars und Erde holt sich "Rosetta" den notwendigen Schwung, um dann Kurs auf den Kometen zu nehmen.
Kometen-Rendezvous im Jahr 2014
Das Rendezvous soll - so der Zeitplan der Wissenschaftler - im Jahr 2014 erfolgen. Der Komet 67P/Churyumov-Gerasimenko ist allerdings größer als Wirtanen, sein Durchmesser beträgt etwa drei bis vier Kilometer. Dies könnte für die Landung einige Schwierigkeiten bedeuten.

Die Wissenschaftler befürchten, dass die Schwerkraft des Kometen die landende Sonde mit einer sehr viel höheren Geschwindigkeit anziehen wird, als ursprünglich vorgesehen. Forscher sind daher unter anderem damit beschäftigt, die "Beine" des Raumfahrzeuges neu zu designen.
Auch österreichische Experimente an Bord
Im Rahmen der Mission soll eine ganze Reihe von Experimenten durchgeführt werden - darunter auch einige österreichische. So ist etwa unter der Federführung des Instituts für Weltraumforschung (IWF) in Graz das Instrument MIDAS entstanden.

Es wird mit Hilfe eines Rasterkraftmikroskops den Kometenstaub genauer unter die Lupe nehmen und auf einige Nanometer genau die Struktur der Staubteilchen messen, die vom Kometen freigesetzt werden, sobald er sich der Sonne nähert.
->   Informationen über die Rosetta-Mission bei der ESA
->   Homepage der Rosetta-Mission
->   Alles zu Rosetta im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010