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Universitäten droht 2003 riesige Finanzierungslücke  
  Den Universitäten droht 2003 eine Finanzierungslücke von insgesamt 30 bis 35 Millionen Euro. Das erklärte der Vorsitzende der Österreichischen Rektorenkonferenz (ÖRK) und Rektor der Uni Wien, Georg Winckler.  
"Wir können im entscheidenden Jahr für die Implementierung des Universitätsgesetzes (UG) 2002 nicht eine fünfprozentige Bindung der Ermessensausgaben und die Kosten für die Umsetzung des neuen UG übernehmen", sagte Winckler am Dienstag im Anschluss an die zweitägige ÖRK-Plenarsitzung im Gespräch mit der APA - und warnte vor einer Gefährdung des Tempos der Implementierung durch mangelnde Finanzierung.

Diese fünfprozentige Reduktion der Ermessensausgaben bedeutet für die Universitäten im laufenden Jahr laut Winckler Einsparungen in Höhe von rund 20 Millionen Euro.
Weitere Aufwendungen für UG-Implementierung
Dazu kämen eine Reihe von Aufwendungen für die UG-Implementierung, die noch heuer getätigt werde müssen - in Summe seien das zehn bis 15 Millionen Euro.

Alleine die Neugründung der drei Medizin-Universitäten werde nach Schätzung der Medizinischen Fakultäten lediglich 2003 vier bis fünf Millionen Euro kosten.

Bei der Plenarsitzung forderten die Rektoren die Regierung auf, bereits früher gemachte Zusagen zu erfüllen. Dies betreffe die noch ausständige Pensionskassenregelung und die Vorziehprofessuren.
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Details zur Pensionskassenregelung
Die Pensionskassenregelung sei schon 2001 anlässlich der Verhandlungen für ein neues Uni-Lehrer-Dienstrecht zugesagt worden, fehle aber nach wie vor, kritisierte der Rektorenchef. Da es an den Unis für Neueinsteiger keine Beamtenpensionen mehr gebe und damit die ASVG-Höchstbemessungsgrundlage wirksam werde, verringere sich die Pension gegenüber bestehenden Beamtendienstverhältnissen deutlich. Die Uni-Chefs befürchten daher ohne entsprechende Regelungen mangelnde Attraktivität für Berufungen aus dem Ausland.
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Vorziehprofessuren: Erst 45 Stellen zugesagt
Bei den - ebenfalls als Konsequenz des neuen Dienstrechts - vom Bildungsministerium versprochenen Vorziehprofessuren seien ursprünglich 500 Stellen in Diskussion gewesen, erinnerte Winckler.

Schließlich seien 80 Professuren in Aussicht gestellt worden, von denen bisher erst für 45 Stellen Finanzierungszusagen vorliegen würden.
Resolution fordert mehr Transparenz
In einer Resolution fordern die Rektoren deshalb das Bildungsministerium auf, die angekündigte zweite Phase der Bewilligung von Vorziehprofessuren unverzüglich in Angriff zu nehmen und noch vor Oktober 2003 durch Zuweisung an die Unis abzuschließen.

Außerdem verlangen die Uni-Chefs mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit des Verfahrens für die Vergabe dieser Professur. "Eine weitere Verzögerung ist absolut inakzeptabel und wird für die Entwicklung der österreichischen Universitätslandschaft als schädlich angesehen", heißt es in der Resolution.
Beratung über Nachfolgeorganisation der ÖRK
Nachdem mit Eintritt der Unis in die Vollrechtsfähigkeit mit 1.1. 2004 die Rektorenkonferenz im neuen UG nicht mehr vorgesehen ist, haben die Rektoren begonnen, über eine Nachfolgeorganisation für die ÖRK nachzudenken.

Winckler, ÖRK-Generalsekretär Heribert Wulz und der Vorsitzende des Universitätskollegiums der Wirtschaftsuni Wien, Michael Holoubek, wurden beauftragt, konkrete Schritte für eine Nachfolgeorganisation zu setzen.
Keine offizielle Stellungnahme zum Koalitionsabkommen
Dazu sollen auch Gespräche mit den neuen Rektoren nach UG 2002 aufgenommen werden. Winckler rechnet damit, im Juni einen Vorschlag auf den Tisch legen zu können.

Zum Koalitionsabkommen der neuen Regierung gibt es keine offizielle Stellungnahme der Rektoren. Denn dazu würden noch die Details für die geplante Neuorganisation der Forschungsförderung fehlen.
->   Österreichische Rektorenkonferenz (ÖRK)
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01.01.2010