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Prototyp eines neuen Wellenkraftwerks  
  Kraftwerke, die ihre Energie aus Meereswellen gewinnen, könnten einen Beitrag zu nachhaltiger Stromerzeugung leisten. Waren sie bisher nicht gerade vom Glück verfolgt, unternimmt nun ein Prototyp vor der Küste Dänemarks einen neuen Anlauf.  
"Wave Dragon" im Maßstab 1:4,5
Zu Wochenbeginn wurde der 237 Tonnen schwere Prototyp eines neuartigen Wellenkraftwerks in Aalborg zu Wasser gelassen. Dabei handelt es sich um ein Modell des so genannten "Wave Dragon" im Maßstab 1:4,5.

An der TU München wurden die benötigten Axialturbinen für den Prototypen entwickelt, getestet und teilweise gefertigt.
->   TU München
Ziel: Vier Megawattstunden
In Originalgröße soll der Wave Dragon bei einem Gesamtgewicht von 21.750 Tonnen eine Energie von vier Megawattstunden gewinnen.

Die langfristige Planung sieht vor, mehrere Wellenkraftwerke vom Typ Wave Dragon zu großen Parks zusammenzufassen, welche in mehr als 25 Kilometer Entfernung von der Küste Wellenenergie in Strom umwandeln und per Kabel an das Stromnetz am Festland abgeben.
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Die Komponenten des Wave Dragon
Das schwimmende Kraftwerk besteht laut einer Aussendung der Technischen Universität München aus drei wesentlichen Komponenten: Erstens aus zwei patentierten Wellenreflektoren, welche die ankommenden Wellen in Richtung einer Rampe bündeln; zweitens aus einem Rumpf, über dessen doppelt gekrümmte Rampe das Wasser der Wellen in ein Speicherbecken über Meeresniveau strömt; drittens aus einigen Kaplan-Propeller-Turbinen, durch die das Wasser aus dem Speicherbecken unter der Erzeugung von Strom zurück auf Meereshöhe fließt.
->   Mehr zum Wave Dragon
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Funktion des Wave Dragon
In der Großausführung wird der Wave Dragon Wellenhöhen von über fünf Metern ausgesetzt sein. Um Wankbewegungen zu dämpfen und in der Lage zu sein, das Niveau des Wave Dragon dem jeweiligen Wellengang anzupassen, soll dieser auf mit Druckluft gefüllten Kammern schwimmen.

Der komplette Stahlkörper ist über Taue am Grund befestigt und liegt beweglich im Wasser, so dass die Öffnung der Reflektoren stets entgegen der Wellenrichtung zeigt.
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Weitere Versuche von Wellenkraftwerken
Versuche, aus Meereswellen Energie zu gewinnen, sind aus Japan, China, Australien und Europa und den USA bekannt. Wie das Beispiel von "Osprey I" zeigt, verliefen diese Versuch nicht immer glücklich. Das 1995 an der schottischen Küste installierte Wellenkraftwerk versank nach einem Sommersturm langsam im Atlantik.
->   Mehr über Osprey (Firma "Wavegen")
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Zweijähriges Versuchsprogramm
Der Prototyp soll Ende März auf dem Seeweg von Aalborg in den dänischen Fjord Nissum Bredning geschleppt werden, wo er für die Dauer eines zweijährigen Versuchsprogrammes vertäut wird.
Großausführung in drei Jahren
Im September diesen Jahres soll der Prototyp vollständig einsatzbereit sein, obwohl die Finanzierung der verbleibenden Turbinen noch nicht gesichert ist. Nach Abschluss der Testphase 2005 wird man mit den Vorbereitungen für die Großausführung des Wave Dragon beginnen können.

Das Konsortium hat es sich zum Ziel gesetzt, im Jahr 2006 das große, 260 Meter breite Wellenkraftwerk zu bauen und damit die Weichen in der Energiewirtschaft ein Stück weiter in Richtung erneuerbare Energien zu stellen.
->   Energiegewinnung aus Seewasser-Wärme
 
 
 
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01.01.2010