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ORF ON Science :  News :  Leben .  Umwelt und Klima 
 
Vögel trifft größtes Artensterben seit Dinosauriern  
  Nie zuvor mussten Vögel weltweit so viele Federn lassen wie heute. Seit dem Aussterben der Dinosaurier habe es keinen derart dramatischen Artenrückgang mehr gegeben, berichtet das Worldwatch Institute in einer Studie.  
Laut dem Washingtoner Worldwatch Institute werden weltweit zwölf Prozent der Vögel - fast 1.200 Arten - wahrscheinlich noch in diesem Jahrhundert aussterben.
Faktoren, die vom Menschen beeinflusst sind
In der am Donnerstag vorgestellten Untersuchung "Winged Messengers: The Decline of Birds" heißt es weiter, dass 99 Prozent der am schlimmsten bedrohten Vogelarten unter Faktoren leiden, die vom Menschen beeinflusst sind.

Doch geht es nicht nur um die gefiederten Freunde des Menschen, sondern um diesen selbst. "Vögel sind wertvolle Indikatoren für die Lage der Umwelt", schreibt Studienautor Howard Youth. Ihr Gedeih und Verderb weise auf Probleme, die auch dem Menschen bevorstünden.
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Europa: Seeadler-Bestand erholt sich
Ein bescheidener Erfolg wird derzeit zumindest aus Europa vermeldet: Der einst vom Aussterben bedrohte Seeadler ist nach Angaben der Stiftung Europäisches Naturerbe (Euronatur) wieder stark im Aufwind: Im vergangenen Jahr wurden in Mitteleuropa 1.121 Brutpaare gezählt, während es 1990 nur 510 waren. Gründe für diesen Erfolg seien die Ausweisung großer Schutzgebiete, weniger Umweltbelastungen und erfolgreiche Artenschutzprogramme. 1960 hatte es in Mitteleuropa sogar nur noch 235 Seeadler-Paare gegeben.
->   Stiftung Europäisches Naturerbe (Euronatur)
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Hauptursache: Verlust von Lebensraum
Weltweit sind Vögel laut Worldwatch in erster Linie wegen des Verlustes ihres Lebensraumes bedroht. Der Kahlschlag von jährlich 50.000 bis 170.000 Quadratkilometern Wald gefährde das Überleben von 85 Prozent der am meisten bedrohten Vogelarten und werde selten durch neues Aufforsten ausgeglichen.

Auch Pestizide töten der Studie zufolge jährlich Millionen Vögel an Land und im Wasser. Der illegalen Jagd auf seltene Vogelarten fallen jedes Jahr ebenfalls Millionen Tiere zum Opfer. Zahlreiche Seevögel werden durch überlange Fischfangleinen getötet, andere Arten verlieren durch den Klimawandel ihren Lebensraum.
Internationale Maßnahmen gefordert
Dem dramatischen Verlust der Artenvielfalt können nach Überzeugung des Studienautors Youth nur international koordinierte Maßnahmen Einhalt gebieten. Außerdem müsse dafür gesorgt werden, dass bereits bestehende Gesetze in Zukunft strikter befolgt würden.
->   Worldwatch Institute
->   Eine Zusammenfassung der Studie in www.worldwatch.org
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Jede vierte Pflanzenart ist vom Aussterben bedroht
->   Zunahme bei bedrohten Tier- und Pflanzenarten
->   Klonen für den Artenschutz?
 
 
 
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01.01.2010