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Molekül zur Früherkennung des Grünen Star  
  Amerikanische Forscher haben ein Molekül entdeckt, das in der Frühdiagnose der Augenkrankheit Grüner Star eine wesentliche Rolle spielen könnte.  
ELAM-1
Nan Wang und seine Mitarbeiter vom New England Eye Center in Boston untersuchten ein spezielles ''Drainage- Gewebe'' des Auges. Dabei fanden sie bei Blinden besonders große Mengen eines Moleküls namens endothelial leukocyte adhesion molecule-1, kurz ELAM-1. Dieses Molekül beeinflusst das Haftverhalten der Zellmoleküle verschiedener flüssiger und fester Stoffe.

Außerdem konnten Sie eine erhöhte Produktion eines typischen Botenstoffes für Entzündungen in den Zellen feststellen, wie die Wissenschaflter in der amerikanischen Fachzeitschrift Nature Medicine (Bd. 7, S. 304,) verlautbarten.
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Der Grüne Star
Der Grüne Star oder Glaukom ist charakterisiert durch die Abflussbehinderung von Kammerwasser. Dadurch steigt der Druck im Innern des Auges. Andauernde Drucksteigerung führt dann zu einer Schädigung des Sehnerven. Der Sehnerv wird zusammengedrückt und seine Fasern, die die Informationen über das Gesehene von der Netzhaut ins Gehirn übermitteln, sterben ab. Das Leiden ist weltweit die Hauptursache von Erblindungen und betrifft etwa 70 Millionen Menschen.
->   Ursache, Symptome, Behandlung des Glaukoms
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Ein verhängnisvoller Kreislauf
Auf Grund dieser Entdeckung nehmen die Wissenschaftler an, dass im Frühstadium der Krankheit, die Beschädigung der Zellen im ¿Drainage ¿Gewebe¿ die Produktion eines Moleküls namens NF-Kappa B anregt. Dieses Molekül wiederum stimuliert die Freisetzung von entzündungsfördernden Stoffen wie z. B Interleukin-1, sowie die Produktion von ELMA-1.
Erste Erklärungen
Dieser Mechanismus zeige erstmals eine plausible Kette von Ereignissen, die die Schäden durch den Grünen Star erklären könnten. Denn durch das Ansteigen des Innendruckes des Auges und der konstanten Stimulation des Drainage-Gewebes würden sogenannte Freie Radikale entstehen, die den Augennerv nachhaltig schädigen.

Damit deckten die Wissenschaftler auch Möglichkeiten für eine spätere Therapie auf, kommentiert Stanislav Tomarev vom National Eye Institute in Bethesda (USA).
->   Nature Medicine
->   National Eye Institute in Bethesda
 
 
 
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01.01.2010