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Feuerbrand rückt weiter nach Ost-Österreich vor  
  Die Obstbaumkrankheit Feuerbrand bedroht auch heuer wieder Äpfel, Birnen und Quitten. Seit dem ersten Auftreten in Österreich 1993 breitete sie sich unaufhaltbar von Westen nach Osten aus.  
Prognosen traut sich kaum ein Fachmann abgeben, zu sehr hängen Verbreitung und Befall von der lokalen Wetterlage ab. Generell gilt: Je feuchter und wärmer es zur Blütezeit ist, desto leichter werden die Bakterien durch Insekten von Baum zu Baum getragen.
Ursprünglich aus USA importiert
Ehe die ursprünglich aus den USA importierte Krankheit erstmals in Vorarlberg auftrat, wütete sie bereits seit 1957 in Europa. Verursacher ist ein stäbchenförmiges Bakterium mit dem Namen Erwinia amylovora.

Befallen werden Obstbäume wie Apfel, Birne oder Quitte, Ebereschen und die Ziergehölze Feuerdorn, Mehlbeere, Weiß- und Rotdorn sowie Zwergmispel.
->   Mehr über den Feuerbrand-Erreger (Fachhochschule Weihenstephan)
"Ideale" Verbreitung bei 18 Grad
Die Hauptgefahr einer Ansteckung besteht während der Blütezeit durch die Übertragung von Insekten über die Blüten.

Aber auch durch Wunden - verursacht etwa durch Hagelschlag - können die Erreger in die Pflanzen gelangen. Besonders leicht verbreiten sich die Bakterien bei Temperaturen um 18 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von über 70 Prozent.
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Der Krankheitsverlauf
Zwei bis vier Wochen nach der Infektion treten die ersten Krankheitssymptome auf. Die Blätter werden braun und schließlich schwarz, was dem Baum ein verbranntes Aussehen gibt. Auch die erkrankten Triebe werden schwarz, wobei sich noch nicht verholzte Teile in charakteristischer Weise u-förmig krümmen.

An frisch erkrankten Stellen sieht die Rinde eingefallen und feucht aus, bei entsprechend feucht-warmer Witterung tritt zuerst milchig-weißer, später rötlich-brauner Bakterienschleim aus. Dieser Schleim ist hochinfektiös, alles was damit in Berührung kam, sollte vernichtet oder desinfiziert werden. Für die menschliche Gesundheit ist die Sache allerdings völlig unbedenklich.
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Gegenmaßnahmen: Roden und Verbrennen
Bekämpfungsmaßnahme Nummer eins ist Roden und Verbrennen. Während der Infektion und im Frühstadium würde auch noch ein versprühtes Antibiotikum helfen. Allerdings ist für den Obstbau derzeit kein entsprechendes Medikament zugelassen.

Bisher wurden nur einzelne Versuchsprojekte gestartet. Hauptargument gegen den Einsatz von Antibiotika ist die Tatsache, dass sich diese Mittel dann auch im Bienenhonig finden können.
->   Mehr über Feuerbrand in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010