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Nanowelt-Simulation für Mikroelektronik-Industrie  
  In einem neuen Christian Doppler-Labor wollen Wissenschaftler der Technischen Universität (TU) die "seltsame" Welt von Nano-Strukturen simulieren und damit die Mikroelektronik-Industrie stimulieren.  
Das Kuratorium der Christian Doppler-Gesellschaft (CDG) hat in seiner jüngsten Sitzung das CD-Labor für Technologie-CAD (Computer Aided Design, TCAD) in der Mikroelektronik genehmigt, das am Institut für Mikroelektronik der Technischen Universität Wien eingerichtet wird, teilte die CDG am Donnerstag in einer Aussendung mit.
CAD-Werkzeuge immer wichtiger
Für die Industriepartner des Labors, austriamicrosystems AG und Infineon Technologies, ist die Arbeit von großer Bedeutung. Denn Planung und Entwurf von elektrischen Bauelementen auf Halbleiterbasis kann heute auf Grund der hohen Schaltungsdichte und Miniaturisierung nur mehr mit Hilfe von CAD-Werkzeugen erfolgen, mit deren Hilfe die Funktion des künftigen Bauteils simuliert wird.

Nach Angaben des Leiters des neuen CD-Labors, Tibor Grasser, würden aber herkömmliche CAD-Programme der rasanten Entwicklung im Bereich Mikroelektronik nachhinken und könnten die Bedürfnisse der Industrie bei Neuentwicklungen nicht mehr befriedigen.
Nanowelt anders als die makroskopische
Das Problem bei der Simulation des elektrischen Verhaltens von Bauteilen ist, dass in der "seltsamen" Nanowelt mit Strukturgrößen von mittlerweile 100 Nanometer verschiedene Effekte auftreten, die es in der "normalen", makroskopischen Welt nicht gibt.

So verhalten sich beispielsweise Elektronen in so kleinen Strukturen völlig anders als man erwarten würde.
Jahresbudget von 240.000 Euro
"Die Frage ist, wie man diese Effekte in einem TCAD-Programm berücksichtigt und welche davon tatsächlich für das Design-Programm relevant sind", erklärte Grasser.

Die Wissenschaftler des CD-Labors, das über ein Jahresbudget von 240.000 Euro verfügt, wollen dafür neue Simulationsmethoden entwickeln und damit die Grundlage für effiziente TCAD-Programme schaffen, die auch noch bedient werden können.
->   Christian Doppler-Gesellschaft
->   Institut für Mikroelektronik, TU Wien
 
 
 
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01.01.2010