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Neuer Therapieansatz gegen Schuppenflechte  
  Einen neuen Therapieansatz gegen Erkrankungen wie Schuppenflechte haben deutsche Wissenschaftler gefunden: Sie haben eine von Bakterien produzierte Substanz entdeckt, die die Entzündungen stoppt.  
Dermatologen der Universitäten Magdeburg und Frankfurt entdeckten die Substanz, die im Tierversuch Entzündungen stoppte, ohne dabei jedoch das gesamte Immunsystem lahm zu legen.
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Chronisch entzündliche Erkrankungen wie Rheuma oder MS
Die Entdeckung ist bedeutend für neue Behandlungsmöglichkeiten chronisch entzündlicher Erkrankungen wie Schuppenflechte, Rheuma oder Multiple Sklerose, an denen Millionen Menschen oft über Jahrzehnte leiden. Die klinische Erprobung an Patienten mit Schuppenflechte soll Ende des Jahres oder Anfang 2004 beginnen.
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Entzündungen durch körperfremde Eindringlinge
Entzündungen entstehen normalerweise, wenn das Immunsystem Eindringlinge in den Körper abwehrt. Bestimmte Zellen des Immunsystems strömen unablässig mit dem Blut durch die Adern, und docken bei Bedarf über spezielle Klebe-Moleküle, so genannte Selektine, an den Gefäßwänden an.

Diese Selektine sitzen entweder an der Innenwand der Gefäße oder auf der Oberfläche der weißen Blutkörperchen und sind bei jeder Entzündung aktiv, auch bei den Autoimmunerkrankungen. Bei diesen Krankheiten richtet sich das Immunsystem der Betroffenen gegen den eigenen Körper.
->   Mehr zu Autoimmunerkrankungen in www.medicine-worldwide.de
Schuppenflechte: "Wildwuchs" von Hautzellen
Im Fall der Schuppenflechte greifen Immunzellen irrtümlich bestimmte Moleküle auf der Oberfläche der Hautzellen an. Diese wachsen daraufhin wie entfesselt, türmen sich auf und fallen schließlich als Schuppen ab.

Die eigentlich gesunde Haut gerät in den Zustand der Dauerentzündung, weil die Immunzellen sehr oft an den Gefäßinnenwänden entlang rollen. Um dieses Rollen zu verhindern, suchten die Forscher nach Substanzen, die die Selektin-Andockstellen blockieren.
Bakterien produzieren Wirksubstanz
Dabei entdeckten sie einen Bakterien-Stamm, der einen Anti-Haft-Stoff produziert. Bei der biochemischen Bearbeitung des Stoffes stießen die Forscher auf die Substanz Efomycin M.

Efomycin M blockierte in Tierversuchen alle Selektine des Körpers, Entzündungen verschwanden innerhalb weniger Wochen.

Dabei wurde jedoch nicht das gesamte Immunsystem unterdrückt. Efomycin M soll nun auf einen Einsatz gegen weitere Entzündungskrankheiten getestet werden wie etwa Neurodermitis.
->   Alles zum Stichwort Schuppenflechte in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010