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Mutiertes Erkältungsvirus könnte SARS auslösen  
  Auslöser der vor allem in Asien grassierende Lungenkrankheit SARS könnte die genetisch veränderte, neue Variante eines gewöhnlichen Erkältungsvirus sein. Bei Menschen, die sich mit dem Schweren Akuten Atemwegssyndrom (SARS) infiziert haben, sind Spuren des so genannten Coronavirus nachgewiesen worden.  
Dies teilte das US-Zentrum für Seuchenkontrolle (CDC) am Montag in Atlanta mit.
Weitere Tests stehen aus
"Es gibt deutliche Hinweise, dass der Coronavirus der Träger ist", sagte die Leiterin der US-Behörde, Julie Gerberding. Allerdings seien noch weitere Tests notwendig, fügt sie hinzu.
->   Mehr über SARS (CDC-Homepage)
Andere genetische Struktur als bekannte Coronaviren
Eine Erkältung kann durch verschiedene Viren ausgelöst werden. In bis zu einem Viertel aller Erkältungen und anderer Atemwegserkrankungen ist jedoch eine der drei bisher bekannten Varianten des Coronavirus verantwortlich.

Doch das SARS-Virus, das bisher weltweit 17 Menschenleben forderte und unter dem derzeit mehr als 450 Menschen leiden, scheint eine andere genetische Struktur aufzuweisen und ist möglicherweise ein neuer, vierter Stamm des Erregers.
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Andere Forscher sprechen von Paramyxoviren
Vor den US-Forschern hatten Wissenschaftler vergangene Woche in Hongkong den SARS-Erreger eines Patienten entdeckt und ihn der Familie der Paramyxoviren zugeordnet.
->   Mehr dazu in science.ORF.at
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WHO bestätigt zwei Virusfamilien
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigte die Isolierung von zwei verschiedenen Virusfamilien. Nach Angaben der WHO erfasste die Epidemie inzwischen mindestens 13 Länder, in denen insgesamt mehr als 450 Menschen infiziert sind.

Die Organisation wollte am Dienstag über die mögliche Verhängung von Reisewarnungen für bestimmte Länder beraten.
->   Das Neueste über SARS laut WHO
Wiener Virologe warnt für zu frühem Optimismus
Zur Vorsicht mahnt unterdessen der Wiener Virologe Franz X. Heinz. Es sei zwar möglich, dass ein mutiertes Coronavirus die Erkrankung auslöst, es sei aber "zu früh, um es als Erreger zu identifizieren", meinte er am Dienstag gegenüber der APA.

Laut seinen Informationen seien zwar Coronaviren bei den Erkrankten entdeckt worden, nun müsse aber geklärt werden, ob sie wirklich die Auslöser von SARS seien.

Sollte diese Virengruppe aber wirklich für die Infektion verantwortlich sein, handle es sich um Keime, die deutlich aggressiver seien als bisher bekannt. "Coronaviren waren bisher nicht tödlich, sie haben nur eine Erkältung verursacht", sagte der Experte.
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Coronaviren
Coronaviren gehören zur Familie der RNA-Viren, die verschiedene Säugetierarten und den Menschen infizieren. Bei letzteren können sie zu akuten Erkrankungen des oberen Respirationstrakts führen. Man nimmt an, dass Coronavirus-Infektionen für etwa ein Viertel aller Erkältungskrankheiten verantwortlich sind.
->   Mehr über Coronaviren (Uni Münster)
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Weitere Ausbreitung befürchtet
Unterdessen wird in Asien eine weitere Ausbreitung der Krankheit befürchtet. In Japan wurden zwei weitere SARS-Fälle bekannt. Damit sind dort insgesamt vier Menschen an SARS erkrankt. Die Betroffenen seien inzwischen genesen oder befänden sich auf dem Wege der Besserung.
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Österreich: SARS-Verdacht in Gmunden nicht bestätigt
Der Verdacht, ein 42-jähriger Gmundner könnte an SARS erkrankt sein, hat sich nicht bestätigt. Laut Auskunft der Landessanitätsdirektion konnten die Vorsichtsmaßnahmen - vor allem die Isolation des Patienten - am Montag Nachmittag aufgehoben werden.
->   Mehr dazu in oesterreich.ORF.at
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Quarantäne in Singapur
In Singapur wurden rund 740 Einwohner unter Quarantäne gestellt. Ferner wurden am Dienstag eine Tagesklinik und ein Teil einer Schule geschlossen, um SARS vorzubeugen.

Das Gesundheitsministerium des Stadtstaats mit vier Millionen Einwohnern berief sich bei seiner Quarantäneverordnung auf das Gesetz zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten.
Erster bestätigter Fall in Frankreich
Auch in Frankreich ist der erste Fall von SARS bestätigt worden. Wie die Pariser Gesundheitsbehörde (DGS) mitteilte, wurde die Krankheit bei einem Krankenpfleger diagnostiziert, der im französischen Krankenhaus der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi gearbeitet hatte und am Sonntag nach Frankreich ausgereist war.
Bisher v.a. in China, Vietnam und Kanada aufgetreten
Die Krankheit ist bisher vor allem in China, Vietnam und Kanada aufgetreten. In Hongkong starben bisher zehn Menschen an SARS, 260 sind daran erkrankt.

Manchen der besonders schwer erkrankten Menschen werden derzeit Antikörper gespritzt, die von Menschen stammen, die SARS überlebt haben.
->   Mehr über SARS in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010