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Deutscher Universitäts-Preis an IMP-Chef Nasmyth  
  Hohe Auszeichnung: Kim Nasmyth, Leiter des Instituts für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien, wurde am Donnerstag mit dem "Boveri Prize for Molecular Cancer Genetics" der Universität Würzburg geehrt.  
Der 1952 in England geborene Wissenschaftler untersucht die Mechanismen, die im gesunden Organismus eine korrekte Teilung der Zellen ermöglichen, bei Störung aber wahrscheinlich Krebs auslösen können.

Nasmyth ist Mitglied zahlreicher renommierter Forschungsgesellschaften in Großbritannien und Amerika sowie Träger des österreichischen Wittgenstein Preises.
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Boveri Preis der Universität Würzburg
Der Boveri Preis der Universität Würzburg wird im Rahmen des 12. Krebskongresses der Abteilung für Experimentelle Krebsforschung (AEK) der Deutschen Krebsgesellschaft in diesem Jahr erstmals für die Erforschung molekularer und genetischer Ursachen von Krebskrankheiten vergeben. Er erinnert an Theodor Boveri, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Chromosomen als Träger der Vererbung erkannte und mit den Mendelschen Vererbungsregeln verknüpfte.
->   Universität Würzburg
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Erkenntnisse über Chromosomen-Trennung
Bild: APA
Kim Nasmyth
Am IMP, einer rein grundlagenorientierten Forschungsinstitution von Boehringer Ingelheim, gewann Kim Nasmyth entscheidende Erkenntnisse darüber, wie die Trennung der Chromosomen während der Zellteilung reguliert wird.

Paare verdoppelter Chromosomen werden zunächst durch spezielle Proteine, Nasmyth taufte sie Kohäsine, zusammen gehalten. Mikrotubuli - für Transportprozesse in den Zellen zuständig - wollen sie auseinander ziehen.

Kraft und Gegenkraft führen zur Anordnung der Chromosomenpaare in der Zellmitte. Erst zum richtigen Zeitpunkt darf die Kohäsinverbindung durch die Separase, ein ebenfalls von Nasmyth's Gruppe als molekulare Schere identifiziertes Enzym, getrennt werden.
Fehler führen zu Krankheiten
Fehler bei der Regulation dieser Prozesse führen zu einer ungleichen Aufteilung des Erbmaterials, die für bestimmte Krankheiten, darunter zahlreiche Tumore, kennzeichnend ist, hieß es dazu in einer Aussendung des IMP.

Nasmyth erzielte seine Erkenntnisse zur Regulation des Zellzyklus in genetischen und biochemischen Studien an der Bäckerhefe.

Dieser "Modellorganismus" lässt sich leicht züchten und untersuchen und weist im Wesentlichen die gleichen molekularen Mechanismen auf wie menschliche Zellen.
->   Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP)
Mehr zu den Forschungen des IMP in science.ORF.at:
->   Asymmetrische Zellteilung: Mechanismus geklärt
->   IMP-Forscher entdeckten ''Blut-Stammzell-Verjüngung''
 
 
 
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01.01.2010