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Gesund bleiben nach den Richtlinien der TCM  
  Der Mensch - ein Teil des Kosmos, ständig im Spannungsfeld zwischen Himmel und Erde, zwischen den Polen Yin und Yang. So sieht die traditionelle chinesische Medizin (TCM) den Menschen. Nur wenn sich Körper, Geist und Seele in Harmonie befinden, ist der Mensch gesund. Ist dieses Gleichgewicht gestört, entsteht Krankheit.  
Faszination an östlicher Energielehre
Immer mehr Österreicher und Österreicherinnen vertrauen sich dieser Natur-Heilkunst an, die auf den Schatz Jahrtausendealter Erfahrungen und Naturbeobachtungen zurückgreifen kann.

Die Grand Dame der TCM in Österreich, Gertrude Kubiena, HNO-Ärztin und Präsidentin der MedChin (Medizinische Gesellschaft für chinesische Gesundheitspflege in Österreich) versucht eine Erklärung zu finden, warum sich immer mehr Menschen für diese uralte Volksmedizin begeistern:

"Meiner Ansicht nach gibt es drei Gründe für den Boom der TCM in Europa.
1. Die Schulmedizin kann gegen die steigende Vielzahl von Befindlichkeitsstörungen nur recht wenig anbieten.
2. Immer mehr Menschen verlangen immer stärker nach Therapiemethoden, wo Sie im Mittelpunkt stehen, wo ihre Befindlichkeit für wichtig erachtet wird.
3. Immer mehr Ärzte freuen sich, endlich wieder ihre Sinnesorgane im Kontakt zu ihren Patienten einsetzen zu können."
Diagnose mit den Sinnen
Durch Betrachten, Behören, Beriechen, Betasten und eine ausführliche Befragung stellt der traditionelle chinesische Arzt fest, wie es um die Befindlichkeit des Patienten steht. Sobald er ein klares Bild von der individuellen Krankheitsentwicklung seines Patienten gewonnen hat, entscheidet er, welche therapeutischen Maßnahmen zur Korrektur dieser speziellen Störung eingesetzt werden.

Folgende Behandlungsmethoden stehen zur Auswahl: Arzneimittel, den Energiehaushalt regulierende Maßnahmen wie Akupunktur und Moxibustion, Tuina-Massage und diätetische Maßnahmen.
Sinopharmakotherapie - die chinesische Arzneimittellehre
Die Anwendung von Arzneimitteln ist das mit Abstand wichtigste und vielfältigste Heilverfahren der TCM. Dabei werden pflanzliche, tierische und mineralische Stoffe verwendet. Die Arzneimittel werden nach ihren charakteristischen Eigenschaften in vier Gruppen eingeteilt: kalt, heiß, warm und kühl.
Pflanzen und Kräuter
Das Arzneimittelrepertoire besteht zu ca. 90 Prozent aus pflanzlichen Arzneimitteln. Verwendet werden ganze Pflanzen oder Pflanzenteile, also Wurzeln, Rinden, Blätter, Zweige, Blüten, Früchte oder Samen.

Am häufigsten werden die Arzneimittel in Form einer Abkochung, d.h. eines "Dekokts" oder Tees, den der Patient selbst zubereiten kann, verordnet. Aber auch Pulver, Pillen oder Kräuterschnäpse kommen zur Anwendung.
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Ö1-Radiodoktor Erlebnistage in Salzburg
Am 12. und 13. April 2003 finden die Ö1-Radiodoktor Erlebnistage im Salzburger Kongress statt.
Zwischen 10.00 - 18.00 Uhr können Sie sich dort über TCM informieren.
Der Eintritt frei. Alle Beratungen und Untersuchungen sind kostenlos, Tiere nicht zugelassen.
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Akupunktur
Nach Vorstellung der chinesischen Energielehre zirkuliert die Lebensenergie Qi in bestimmten Bahnen, den Meridianen, die, ähnlich unserem Nerven- und Gefäßsystem, den gesamten Körper durchziehen. Diese Meridiane haben Bezug zu den einzelnen Organen des Körpers.

Sind die Meridiane nun behindert oder gestört, führt dies zu Erkrankungen. Bei der klassischen Akupunktur werden dünne Nadeln in die Akupunkturpunkte eingestochen und damit werden Blockaden gelöst, der Qi - Fluss wird gestärkt oder krankhaftes Qi wird aus dem Körper ausgeleitet.
Ernährung nach den fünf Elementen
Die "richtige" Ernährung spielt in der traditionellen chinesischen Medizin eine große Rolle. Dabei werden den Nahrungsmitteln - ähnlich wie den Arzneistoffen - besondere Charakteristika bzw. Qualitäten zugeschrieben.

Marietta Coloini, TCM Medizinerin: "Es geht also um die energetischen Aspekte der Nahrungsmittel. Mit bestimmten Nahrungsmitteln können gezielt Organe gestärkt und damit ev. Heilungsprozesse unterstützt werden." Die Ernährung wird auch den äußeren Witterungsbedingungen angepasst und so ändert sich der chinesische Speiseplan mit den Jahreszeiten im Zyklus der Natur.
Tuina - chinesische Heilmassage
Tuina ist in gewisser Weise mit der westlichen Manual-Therapie, der Chiropraktik, zu vergleichen. Marietta Coloini, hat eine Gesellschaft für Kinder Tuina gegründet: "Bei Tuina werden mit bestimmten Grifftechniken Punkte und Regionen stimuliert, um so Schwellungen, Sekretansammlungen und Muskelverhärtungen zu beseitigen und darüber hinaus die Heilenergie des Körpers anzuregen. Bei Kindern mit HNO-Erkrankungen, Schlafverstörungen, Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, etc. kann Tuina wirksam eingesetzt werden."

Christoph Leprich, Ö1-Radiodoktor
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Ö1-Radiodoktor: Infomappe bestellen
Eine kostenlose Infomappe zur Sendung vom 31.3.03 kann bestellt werden unter: ORF Redaktion Radiodoktor, Postfach 1000, Kennwort: TCM, 1040 Wien oder E-Mail: radiodoktor@orf.at
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01.01.2010