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SARS breitet sich in Asien weiter aus  
  Die lebensgefährliche Lungenentzündung SARS breitet sich in Asien immer weiter aus. Die Behörden von Hongkong zählten 92 neue Infektionsfälle, mehr als 620 Menschen sind dort erkrankt.  
Die Zahl der Todesopfer ist weltweit auf 59 gestiegen - darunter auch der WHO-Spezialist für Infektionskrankheiten, Carlo Urbani, der als Entdecker der Krankheit gilt. Insgesamt haben sich mehr als 1.600 Menschen angesteckt, viele der Infizierten sollen sich mittlerweile aber wieder erholt haben.

In Hongkong wurde ein Wohnblock mit mehr als 200 Bewohnern unter Quarantäne gestellt. Teile des öffentlichen Lebens waren weiter lahm gelegt. Wie in Hongkong blieben auch in Singapur die Schulen am Montag geschlossen.
Verbreitungswege des Virus werden geprüft
"Wir prüfen nun alle Möglichkeiten, um festzustellen, ob das Virus über die Luft oder die Wasserversorgung verbreitet wird", sagte eine Regierungssprecherin in Hongkong.

Die hohe Zahl der SARS-Fälle in dem Amoy-Gardens-Wohnkomplex hatte zu Befürchtungen geführt, die Krankheit werde eher durch die Luft als durch eine so genannte Tropfeninfektion wie bei Husten und Schnupfen übertragen.
Bisher kein wirksames Gegenmittel
Gegen die vor einigen Wochen in Südchina ausgebrochene Viruserkrankung gibt es bisher kein wirksames Mittel. Ursache der Infektion ist möglicherweise ein so genanntes Coronavirus: Mehrere Forscherteams hatten Spuren dieses Erregers bei SARS-Patienten nachgewiesen.
->   SARS: Hinweise auf Coronavirus mehren sich (26.3.)
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Ein ganzer Wohnblock für zehn Tage unter Quarantäne
Dutzende Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde standen in Schutzanzügen vor Block E des Wohnkomplexes und stoppten jeden, der diesen verlassen wollte. Polizisten mit Schutzmasken riegelten den Block ab. Die Bewohner sollten für zehn Tage unter Quarantäne gestellt werden, teilten die Behörden mit. Alle, die Krankheitssymptome wie hohes Fieber, Schüttelfrost und Atemnot zeigten, würden in Krankenhäuser eingewiesen. Während der Quarantäne würden die Bewohner ärztlich untersucht und von der Regierung mit Lebensmitteln versorgt, hieß es weiter.

Allerdings hatten bereits zuvor einige der 154 Familien des Wohnkomplexes das Gebäude verlassen. "Diejenigen, die ihn verlassen haben, müssen Kontakt mit uns aufnehmen", sagte Gesundheitsminister Yeoh Eng Kiong vor Journalisten. "Jede infizierte Person birgt das Potenzial, einen weiteren großen Ausbruch (der Krankheit) wie in Amoy Gardens zu verursachen."
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Alleine in Hongkong bisher 13 Tote
13 Menschen sind bisher allein in Hongkong an SARS gestorben. Die ehemalige britische Kronkolonie ist heute eine chinesische Sonderverwaltungszone.
Singapur: Hunderte Menschen unter Quarantäne
"Die Krankheit ist ansteckender, als wir annahmen", sagte Singapurs Gesundheitsminister Lim Hng Kiang. In Singapur sind 945 Menschen unter Quarantäne, Hunderte mehr wurden aufgefordert, zu Hause zu bleiben, da kein Abflauen der Epidemie zu erkennen war.

Die Behörden schickten am Montag Krankenschwestern zum Flughafen, um eintreffende Reisende zu untersuchen. Dabei würden sie sich nach einer Liste betroffener Länder richten, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstellt worden sei. In Singapur sind drei der 91 Infizierten an SARS gestorben.
WHO: SARS-Ausbreitung von Südchina aus
Reisende haben das SARS-Virus in den vergangenen Wochen nach Hongkong, Kanada, Singapur und Vietnam getragen, nachdem es erstmals im Süden Chinas aufgetreten war. Die WHO geht davon aus, dass sich die Krankheit von der chinesischen Provinz Guangdong aus ausgebreitet hat.
->   Informationen der WHO zum Thema SARS
Erkrankungen in sieben weiteren Ländern
SARS-Fälle sind seitdem auch in den USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Australien, Japan und Taiwan aufgetreten. Wegen des Virus wurden die Sicherheitskontrollen an vielen Flughäfen verschärft.

Einige Länder sprachen Reisewarnungen für die am schwersten betroffenen Regionen aus. Viele der rund 1.600 Infizierten haben sich allerdings wieder erholt.
Kanada: Ein Todesfall am Freitag
In Kanada starb ein SARS-Patient am Freitag in Toronto, wie der Gesundheitsbeauftragte für die Provinz Ontario am Sonntag mitteilte. Er habe direkten Kontakt mit einem anderen Patienten gehabt.

Das Risiko, sich mit der neuen Krankheit anzustecken, sei sehr gering. Die Behörden unternähmen alles ihnen Mögliche, um das Virus einzudämmen.

In Ontario gibt es bisher mehr als 100 SARS-Verdachtsfälle. Die Provinz hat den Notstand ausgerufen. Mehrere tausend Menschen befinden sich in Quarantäne, der Zugang zu den Krankenhäusern wurde eingeschränkt.
->   Alles zum Stichwort SARS in science.ORF.at
->   ORF.at: SARS-Entdecker an Virus gestorben
 
 
 
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01.01.2010