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Proteine als Matrize für Nanotech-Anwendung  
  Forscher haben winzige Proteinpartikel als Matrize verwendet, um Metalle aufzubringen: Der so entstandene Draht ist sehr viel dünner als herkömmliches Material und soll Anwendung in der Nanotechnologie finden.  
Die US-Forscher vom Whitehead Institute for Biomedical Research sowie der University of Chicago haben so genannte Prionen verwendet, um den elektrisch leitfähigen Draht zu fabrizieren. Die Ergebnisse werden in den aktuellen " Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) präsentiert.
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Prionen: Auslöser von Alzheimer und Creutzfeldt-Jakob
Prionen sind sehr kleine Proteinpartikel, die eine ursächliche Rolle bei der Entstehung der Alzheimer'schen Krankheit und der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit spielen. Prionen, die selbst keinerlei Erbinformation besitzen, können dem normalen, insbesondere in den Nervenzellen des Gehirns vorkommenden Prion-Protein durch Kontakt ihre krankmachende Form aufzwingen. Dieser Vorgang kann sich wie eine Kettenreaktion fortpflanzen und zerstört dann die betroffene Nervenzelle. Erkranktes Gehirngewebe erscheint durchlöchert wie ein Schwamm.
->   Mehr Informationen über Prionen
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Komplexe Konstruktion von Mikroschaltkreisen
Die Konstruktion von elektrischen Schaltkreisen im Nanometer-Bereich ist äußerst komplex. Zudem sind diese Geräte auf Nanodrähte angewiesen, um die Elektrizität zu leiten.

Bislang waren Wissenschaftler an der Massenproduktion solcher winziger Drähte allerdings gescheitert.
Prionen bilden Matrize für Gold und Silber

Proteinfasern ohne Überzug ("bare fiber") und mit Metall-Überzug ("labeled fiber")
Die US-Forscher verfolgten nun einen neuen Ansatz: Statt die Drähte selbst zu produzieren, ließen sie Prionen ein äußerst dünne fasrige "Matrize" bilden und brachten dann Gold- und Silberpartikel dazu, an die Proteinfasern zu binden.

Die Fasern selbst sind Isolatoren - sie können Elektrizität nicht leiten. Durch den Metall-Überzug jedoch wurden sie zu erstaunlich effektiven elektrischen Drähten, schreiben die Wissenschaftlern in den "PNAS".

"Mit solchen Materialien sollte es möglich sein, die außergewöhnliche Vielfalt und Genauigkeit von Proteinfunktionen nutzbar zu machen für eletrische Schaltkreise im Nanometer-Bereich", kommentierte Susan Lindquist vom Whitehead Institute die Forschungen.
->   "Proceedings of the National Academy of Sciences"
->   Whitehead Institute for Biomedical Research
 
 
 
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01.01.2010