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Grazer Verein hilft in Not geratenen Uni-Lehrern  
  Verkehrsunfälle, Krankheiten, Streitigkeiten mit dem Dienstgeber: Auch Hochschullehrer können davon betroffen sein. Die in Graz gegründete "Sozialhilfe Österreichischer Uni- und Hochschullehrer" hilft in solchen Fällen.  
Unfall als Anlass der Gründung
"Anlass der Gründung des Vereines war ein Zwischenfall in London im Jahr 1977", erzählt der Grazer Präsident Hans Georg Ruppe, zugleich Vorstand des Institutes für Finanzrecht, im Gespräch mit der APA.

Damals kam ein Assistent der Juridischen Fakultät am ersten Tag seines Forschungsaufenthaltes bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Keine Versicherung wollte zahlen, die Witwe und die Kinder standen mit leeren Händen da.
Finanzielle Basis: Versicherung
Aus der spontanen Solidaritätsaktion der Fakultät entwickelte sich der Sozialhilfeverein für unverschuldet in Not geratene Universitätslehrer und deren Angehörige. Finanzielle Basis waren die Provisionszahlungen einer österreichischen Versicherung, die diese für den Abschluss einer universitären Gruppenversicherung leistete.

Heute werden die Mittel für die Förderungen in erster Linie durch Unterstützungsbeiträge der Wiener Städtischen sowie durch Kapitalerträge aufgebracht. "Die Mitgliedschaft im Verein ist nicht Voraussetzung für die Unterstützung", betont Ruppe.
Jährlich etwa fünf Anträge
In den letzten 25 Jahren hat der Verein dutzenden Familien mit insgesamt rund 200.000 Euro geholfen. Neben direkten finanziellen Zuwendungen werden auch zinslose Darlehen vergeben.

Die Unterstützung von Angehörigen nach dem Tod von Universitätslehrern (für die Ausbildung der Kinder), die Hilfe bei Folgekosten von Krankheiten und Unfällen stehen an vorderster Stelle der jährlich "rund fünf bis sechs" eingehenden Anträge.
Auch bei Auseinandersetzungen mit Dienstgeber
Aber auch bei außergewöhnlichen Belastungen durch Auseinandersetzungen mit dem Dienstgeber wurde der Verein schon für seine Schützlinge aktiv: So wurden einmal bereits die Anwaltskosten in einem Verleumdungsfall übernommen.
Ausdehnung auf südosteuropäischen Raum
In jüngster Zeit wurde die Unterstützungstätigkeit auch auf den südosteuropäischen Raum ausgedehnt, erzählt Ruppe. "Dort ist das soziale Netz noch weniger eng geknüpft", so Ruppe.

So hat man beispielsweise für Professoren aus Sarajewo bereits die Kosten eines neuen Herzschrittmachers und für eine Unterschenkelprothese übernommen.
->   Sozialhilfe Österreichischer Universitäts- und Hochschullehrer
 
 
 
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01.01.2010