News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit .  Gesellschaft 
 
Kinderspielzeug ist zu laut  
  Es klingelt, dröhnt, kracht und zirpt um die Aufmerksamkeit der Kleinen zu erwecken. Manchmal sogar mit bis zu 131 Dezibel.  

Es ist keine Seltenheit, dass Kinderspielzeug mit einer Lautstärke von mehr als 90 Dezibel die Kinderzimmer erfüllt. Dabei sind sich nicht nur die Kinderärzte vom Georgetown University Medical Center einig, dass eine permanent laute Umgebung für Kinder schädlich ist. Sie appellieren deshalb an verantwortungsvolle Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel, bei der Auswahl von Spielzeug den Lärmfaktor zu berücksichtigen.
...
Mehr als 85 Dezibel können gesundheitsschädlich sein
Eine andauernde Lärmbelästigung von mehr als 85 Dezibel gilt als gesundheitsschädlich. Amerikanische Arbeitgeber sind dazu verpflichtet, ihre Mitarbeiter mit Gehörschutz zu versorgen, wenn die Lautstärke am Arbeitplatz 90 Dezibel überschreitet. Lärm, der 140 Dezibel misst, gilt als schmerzverursachend. Spielzeugtelefone können im Vergleich dazu mit 90 Dezibel lärmen, Spielzeuglautsprecher sind sogar bis zu 131 Dezibel laut.
...
Kinder weitaus empfindlicher als Erwachsene
Die Mediziner warnen deshalb: Wenn ein Spielzeug laut genug ist, das Gehöhr eines Erwachsenen zu gefährden, ist es schon lange zu laut für Kinder. Hinzu kommt, dass Kinder oft auf die bei Lautstärke-Tests vorgegebenen 25 Zentimeter Abstand zur Geräuschquelle verzichten. Sie halten sich die Krachmacher nicht selten direkt ans Ohr.
...
Ursachen von Hörstörungen
Lärm- oder Altersschwerhörigkeit entsteht durch eine irreversible Zerstörung der empfindlichen Hörzellen im Innenohr. Neben der Zivilisationserscheinung Lärm sind es vor allem Diabetes, Komplikationen einer Mittelohrentzündung, ein Hörsturz aufgrund von Durchblutungsstörungen des Innenohrs, Medikamente oder Knalltraumen, die zum frühzeitigen Hörverlust beitragen.
...
Langsam aber stetig
Da der Verlauf dieser Zerstörung ein schleichender Prozess ist, vergehen im Durchschnitt sieben bis zehn Jahre, ehe eine spürbare Beeinträchtigung zu bemerken ist. Diese wird dann häufig für nicht so wichtig erachtet und ignoriert. Das Problem aber ist, dass das Gehirn sich im Laufe der Jahre auf den geminderten Sinneseindruck einstellt. Hören kann verlernt werden, wenn akustische Reize fehlen. Je später eine Hörminderung erkannt wird, umso schwieriger wird eine Behandlung und der Umgang damit.
Nach der Auffassung Earl Harleys, medizinischer Leiter des Georgetown University Medical Center, ist es vor allem die Aufgabe der Eltern, ihren Kindern einen solchen Lärm zu ersparen. Generell müsse die Gesellschaft endlich erkennen, dass eine zu laute Umwelt für Kinder schädlich ist.
->   Alles zum Thema
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit .  Gesellschaft 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010