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Spitzen- und Breitensport in Österreich  
  Spitzen- wie auch Breitensportler stehen derzeit mitten im Training für den Vienna-City-Marathon, der am 25. Mai stattfindet. Wenn sich Trainingsmethoden und -Intensität auch unterscheiden, so haben Profis und Amateure doch einige Gemeinsamkeiten. Der Ö1-Radiodoktor beschäftigte sich am Montag mit den Entwicklungen der Trainingsformen von Spitzensportlern und den Erkenntnissen, die daraus für die Breitensportler anwendbar sind.  
Talent und vieles mehr
"Wesentliche Voraussetzung für Spitzensport ist vor allem das so genannte genetische Talent, wobei die körperlichen Voraussetzungen je nach Sportart unterschiedlich sind. Es gibt Talente für Ausdauer oder für Kraftschnelligkeit. Ganz wichtig ist aber auch die psychische Komponente", erklärt Norbert Bachl, Vorstand des Instituts für Sportwissenschaften der Uni Wien und Direktor des Österreichischen Instituts für Sportmedizin.

"Gerade Sprinter, die in kurzer Zeit hohen Belastungen ausgesetzt sind, müssen genetisch prädisponiert sein, d.h. sowohl die nervalen als auch die neuromuskulären Voraussetzungen müssen stimmen. Bei Ausdauersportarten kommt es vor allem auf die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems und die Funktionsfähigkeit des oxidativen Stoffwechsels an".
Wer ist besonders verletzungsgefährdet?
Warum es einerseits Sportler gibt, die häufig aufgrund von Verletzungen ausfallen und andere, die über viele Jahre hinweg ohne größere Erkrankungen Höchstleistungen vollbringen können, beschäftigt auch die Wissenschaftler.

"Von Bedeutung dürfte dabei die Beschaffenheit des Bindegewebes sein", erklärt Norbert Bachl. "Man weiß zwar noch wenig darüber, aber es scheint so zu sein, dass ein besonders belastbares Bindegewebe im Hinblick auf Verletzungen eine wesentliche Rolle spielt. Denken wir nur an die ganz Großen des Sportes wie z.B. Karl Schranz oder Annemarie Moser-Pröll, die jahrelang ohne nennenswerte Verletzungen Sieg um Sieg errungen haben."
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Ö1-Radiodoktor-Erlebnistage
Anlässlich der Ö1-Radiodoktor-Erlebnistage am 12. und 13. April im Salzburger Kongress bieten wir in Zusammenarbeit mit dem Olympiastützpunkt Obertauern allen Interessierten die Möglichkeit eines kostenlosen Fitness Checks und einer Trainingsberatung.
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Volksdoping im Vormarsch
Die Einnahme von Medikamenten zur Leistungssteigerung oder Schmerzbekämpfung gibt es nicht nur im Spitzensport. Immer mehr ehrgeizige Hobbysportler oder Leistungssportler verwenden Schmerz- oder entzündungshemmende Substanzen in hoher Menge.

"Auch in meiner Ordination kommen immer mehr Sportler bzw. Läufer, die einen enormen Ehrgeiz entwickeln. Sie trainieren sowohl vom Umfang und der Intensität her, wie ein Spitzensportler. Meist wird jedoch die Trainingssteigerung zu schnell vollzogen, und das schlecht durchblutete Bindegewebe kann sich nicht anpassen. Die Folgen sind Schmerzen, die dann wiederum mit NSAR (nicht steriodale Antirheumatika) z.B. Acetylsalecylsäure behandelt werden, um weitertrainieren zu können", erklärt die Internistin Dagmar Rabensteiner.

Die Gefahren dabei sind zahlreich: Kleine Blessuren können sich verschlimmern und viele der genannten Substanzen haben unerwünschte Wirkungen auf Magen oder Niere.
Jugendliche und Spitzensport
Eindeutig zu den Spitzensportlern zählen die Athleten, die am ÖSV-Olympiastützpunkt Obertauern trainieren. Dort sitzt aber nicht nur Hermann Maier auf seinem Ergometer, sondern auch zahlreiche Jugendliche.

Das Talent für eine bestimmte Sportart allein reicht allerdings nicht aus, um später einmal Podestplätze zu belegen. Gerade junge, angehende Spitzensportler müssen ihr Trainingspensum konsequent durchziehen.
Der Wille zum Sport
Dazu Heini Bergmüller, Direktor des ÖSV-Olympiastützpunktes in Obertauern: "Hier sind einerseits der Wille zum Sport und andererseits Eltern, die hinter der Karriere ihres Kindes stehen, wichtige Kriterien für sportliche Erfolge. Darüber hinaus dürfen die schulischen Leistungen nicht vernachlässigt werden. Wir haben einige Jugendliche, die gute sportliche Leistungen vollbringen und gleichzeitig Vorzugsschüler sind".

Martina Weigl, Ö1-Radiodoktor
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Ö1-Radiodoktor: Infomappe bestellen
Eine kostenlose Infomappe zur Sendung vom 7.4.03 kann bestellt werden unter: ORF Redaktion Radiodoktor, Postfach 1000, Kennwort Schulter, 1040 Wien oder E-Mail: radiodoktor@orf.at
->   Radio Österreich 1
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01.01.2010