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Neues Medikament gegen Atombomben-Strahlen  
  Ein amerikanisches Pharmazie-Unternehmen hat ein Medikament vorgestellt, das vor den Strahlen einer Atombombe schützen soll. Es könnte frühestens 2004 zur Verfügung stehen.  
Die Arznei, die derzeit HE2100 genannt wird, soll die Menschen außerhalb des unmittelbaren Rings eines nuklearen Anschlags vor Tod oder schwerer Erkrankung schützen.

Dies erklärte das kalifornische Pharmazie-Unternehmen Hollis-Eden Pharmaceuticals Inc. am Montag in einer Aussendung. Bisher hat es keine weiteren Anwendungsmöglichkeiten des Medikaments bekannt gemacht.
Noch nicht an Menschen getestet
HE2100 könne nicht an Menschen getestet werden, da es zu gefährlich sei, sie nuklearer Strahlung auszusetzen. In Versuchen an Primaten scheine es aber gelungen zu sein, den Verlust jener Blutzellen, die Infektionen verhindern, zu reduzieren.
Unterstützt Bildung weißer Blutkörperchen
Tod durch radioaktive Strahlung wird in der Regel durch eine Verminderung der weißen Blutkörperchen verursacht, weil der Körper nicht ausreichend vor tödlichen Infektionen geschützt werden kann. HE2100 soll dem Körper helfen, neue weiße Blutkörperchen zu bilden und die vernichteten zu ersetzen.

Eine weitere Todesursache sind Blutungen, da die atomare Strahlung die Fähigkeit des Körpers zur Blutgerinnung zerstört. HE2100 soll dem entgegenwirken. Es wird durch Injektion verabreicht.
Steht frühestens ab 2004 zur Verfügung
Diese Ergebnisse müssen nun in einem größeren Versuch bestätigt werden. Wenn sie sich wiederholen lassen und das Medikament von der US-Arzneimittelbehörde FDA genehmigt wird, könnte es ab 2004 zur Verfügung stehen.

Laut einer im vergangenen Juni eingeführten Regelung kann ein Medikament nach erfolgreichen Tests an Primaten wie Affen, Gorillas und Schimpansen sowie einem Versuch an Menschen als sicher erklärt werden.
Sechs Milliarden Dollar für Bioterror-Bekämpfung
Die US-Regierung wird der Firma in den kommenden Jahren etwa sechs Milliarden US-Dollar (5,60 Mrd. Euro) zur Entwicklung von Medikamenten gegen die Folgen bioterroristischer Angriffe zahlen.
Billiger als die Konkurrenz
Bob Marsella, der Vizechef des Unternehmens, erklärte, dass HE2100 zwischen 50 und 75 US-Dollar (46,6 - 70 Euro) pro Behandlung kosten werde. Ein ähnliches Medikament der Firma Amgen Inc. namens Neupogen kostet mehr als 2.000 US-Dollar (1.866 Euro).
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01.01.2010