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Physiker gegen geplante Schulstunden-Reduktion  
  Die geplante Stundenreduktion an den Schulen sorgt weiter für Diskussion. Die Österreichische Physikalische Gesellschaft (ÖPG) spricht sich gegen die Kürzungen in naturwissenschaftlichen Fächern aus.  
Reduktionen ausgerechnet in jenen Fächern, auf denen unser naturwissenschaftlich-technisches Weltbild basiere - nämlich Physik und Mathematik -, würden mittel- und langfristig nicht ohne Folgen für die ganze Gesellschaft bleiben, waren sich die Physiker von Universitäten und Schulen bei einer Pressekonferenz am Montag in Wien einig.
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Weniger Biologie und Physik, gleich viel Turnen und Religion
Am 31.3.03 hat Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) den Verordnungsentwurf für die umstrittene Reduktion von Schulstunden zur Begutachtung ausgesendet. Ihm zufolge soll es in Zukunft - jeweils über vier Jahre gerechnet - je nach Schultyp zwischen zwei und acht Pflichtwochenstunden weniger geben. Reduktionen gibt es vor allem bei Geografie, Physik, Biologie, Latein sowie den Wahlpflichtfächern in der AHS-Oberstufe. Nicht betroffen von der Kürzung sind nur die Fächer Leibesübungen, Religion, Chemie und Informatik.
->   Mehr dazu in science.ORF.at
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Kritik an widersprüchlichen Signalen der Politik
Viele Bereiche auch des täglichen Lebens, darunter auch Energie, Umwelt oder Verkehr, seien ohne ein Fundament an Wissen in Physik oder Mathematik einfach nicht zu durchschauen, sagte Hannspeter Winter von der Technischen Universität (TU) Wien laut APA. Reduziere man daher diese Fächer in der Ausbildung junger Menschen würden diese später immer mehr zum Spielball der Politik.

Winter kritisierte die derzeit völlig widersprüchlichen Signale der Politik. Einerseits würde von Technologie- und Forschungsoffensiven gesprochen, andererseits würden Vorschläge wie die Kürzung von Physik-Stunden angekündigt.
TU-Wien-Rektor für "Überdenken des Fächerkanons" ...
TU-Wien-Rektor Peter Skalicky - selbst Physiker - bemängelte die derzeitige Konzeptlosigkeit in der Bildungspolitik. Er forderte eine "Überdenken des Fächerkanons", dieser müsse unserem naturwissenschaftlich-technischen Zeitalter gerecht werden. Dabei dürften Fächer wie Physik nicht gekürzt, sondern müssten sogar ausgeweitet werden.
... weil ohnehin schon "die meisten ins Theater gehen"
Skalicky kann sich sehr wohl vorstellen, dass im Gegenzug "enzyklopädische Fächer" - wie etwa Geschichte Geographie - oder auch Latein oder Sport eingeschränkt werden. "Heute betreiben die meisten Menschen ohnehin Sport, gehen ins Theater, lesen Literatur, aber wer kann schon die Funktionsweise einer Armbanduhr erklären", sagte Skalicky.
->   Österreichische Physikalische Gesellschaft
 
 
 
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01.01.2010