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SARS in der EU: "Unter Kontrolle", bislang kein Todesfall  
  Die Lungenerkrankung SARS könnte sich in China stärker verbreitet haben, als bisher eingeräumt. Allein in Peking sind 19 Kranke gemeldet - so viele wie in der gesamten EU. In der Europäischen Union ist die Krankheit dagegen nach Einschätzung der EU- Kommission unter Kontrolle. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat für die EU bislang keinen Todesfall registriert.  
Die Zahl der SARS-Fälle sei im Vergleich zur vergangenen Woche um zwei gestiegen, sagte der Sprecher von EU- Gesundheitskommissar David Byrne am Montag in Brüssel. In 27 Fällen seien sich die Mediziner nicht sicher, ob es sich um SARS handele.
Dringender Verdacht bei 19 Patienten
Mediziner haben demnach bei 19 Patienten den dringenden Verdacht auf eine Infektion mit der gefährlichen Lungenentzündung. In der vergangenen Woche waren es nach den Angaben 17 Erkrankte.
Erstmals SARS-Erkrankung in Portugal
Erstmals war am Montag ein SARS-Fall in Portugal aufgetreten, die Patientin war aus Hongkong eingereist. Bislang hat die Weltgesundheitsorganisation WHO in der EU noch keinen SARS-Todesfall registriert.
Weltweit bislang 100 SARS-Tote
Die EU plant, bis 2005 ein europäisches Zentrum für die Kontrolle von und Vorbeugung gegen Krankheiten zu errichten. Weltweit hatte die WHO bis Samstag 2416 Fälle und 89 Todesfälle registriert. Medien sprechen nach neuen Todesfällen in China, Hongkong und Singapur von 100 SARS-Opfern.
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Vorwürfe an China: "Zu spät informiert"
WHO-Direktorin Gro Harlem Brundtland warf China vor, die Organisation wegen des SARS-Ausbruchs zu spät informiert zu haben. "Es wäre hilfreich gewesen, wenn die WHO frühzeitig hereingelassen worden wäre und Gelegenheit gehabt hätte, den Ausbruch zu bekämpfen", sagte Brundtland am Montag bei einer Pressekonferenz in der indischen Hauptstadt Neu Delhi. In Indien gebe es nach derzeitigen WHO- Erkenntnissen keinen SARS-Fall. "Indien hat bis jetzt Glück gehabt."

Offiziell gab es in Peking bislang vier SARS-Tote. Bei Nachfragen in verschiedenen Pekinger Krankenhäusern räumten Beschäftigte aber schon mindestens fünf Tote ein. Die meisten Kliniken verweigerten eine Auskunft, doch bestätigten allein vier, dass sie SARS-Fälle hätten. Während die Regierung beteuert, dass alle Erkrankungen "importiert" seien, berichtete ein Arzt, wie in seinem Krankenhaus allein drei Mitarbeiter durch einen Patienten angesteckt worden seien.
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Erneut Todesfälle und weitere Erkrankungen in China
Das chinesische Gesundheitsministerium teilte am Montag mit, dass in China erneut zwei Menschen an dem Schweren Akuten Atemwegssyndrom (SARS) gestorben seien. Damit steigt die Zahl der Toten in dem Land offiziell auf 53.

Auch wurden 21 Kranke mehr registriert, so dass die Zahl jetzt bei 1247 liegt. Nach dem Tod eines Finnen in Peking am Sonntag wurde das Tayuan- Bürogebäude abgeriegelt, in dem der 53-jährige Mitarbeiter der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) vorübergehend gearbeitet hatte.
Singapur: Verschärfung der Schutzmaßnahmen
Singapur hat seine Schutzmaßnahmen gegen SARS weiter verschärft. Bei allen ankommenden Flugpassagieren aus Gebieten mit SARS-Fällen soll künftig die Temperatur gemessen werden, wie die Singapurer Zeitung "Straits Times" meldete.

In dem Stadtstaat meldeten die Behörden zwei weitere SARS-Tote, womit die Zahl auf acht stieg. Zudem hatten sich sechs weitere Krankenschwestern mit SARS infiziert, so dass die Zahl der Fälle in Singapur auf 112 anstieg. Etwa 1.000 Menschen wurden vorsorglich zu Hause unter Quarantäne gestellt.

In Hongkong ist die Zahl der Toten nach Behördenangaben auf 23 gestiegen.
Kanada: SARS breitet sich weiter aus
In Kanada breitet sich SARS trotz umfangreicher Schutzmaßnahmen weiter aus. Im Großraum der Wirtschaftsmetropole Toronto starben insgesamt bereits neun Menschen an SARS, wie die Zeitung "Globe and Mail" am Montag berichtete.

Die Zahl der SARS-Verdachtsfälle sei in der am schwersten betroffenen Provinz Ontario von Samstag auf Sonntag um 16 auf 179 gestiegen.
->   Mehr über die Infektionskrankheit (Robert Koch Institut)
->   Mehr über SARS im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010