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Österreichische Forscher untersuchten ferne Welt  
  Einen Planeten außerhalb unseres Sternensystems haben Wissenschaftler des Instituts für Astronomie der Uni Wien und des Grazer Instituts für Weltraumforschung der österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) untersucht. Nach Angaben der Forscher ist es wahrscheinlich, dass der Planet auch Monde besitzt - und diese könnten durchaus Leben in irgendeiner Form enthalten.  
Das Sternensystem mit dem bereits vor einem Jahr von texanischen Forschern (unter Mitarbeit des österreichischen Astronomen Michael Endl) entdeckten Planeten heißt Gamma Cephei, liegt im Sternbild Cepheus und ist von uns etwa 40 Lichtjahre von uns entfernt - in astronomischen Dimensionen quasi in der Nachbarschaft.
Indirekte Methoden zur Planeten-Suche
Planeten außerhalb unseres Sonnensystems sind allerdings auch mit den besten Teleskopen nicht direkt zu beobachten. Die Wissenschaftler müssen sich vielmehr auf indirekte Methoden verlassen.

Bei der so genannten Radialgeschwindigkeitsmessung fahnden die Astronomen nach regelmäßigen Veränderungen des ausgesandten Lichtspektrums. Denn wenn ein Planet um einen Stern kreist, so bewirkt die Schwerkraft des Begleiters eine Auslenkung des Sterns.

Bewegt sich der Stern dabei gerade von uns weg, ist das Licht nach dem so genannten Dopplereffekt zum roten Spektrum verschoben, wenn er sich uns nähert zum blauen.
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Extrasolare Planeten: Erstmals 1992 entdeckt
Die Entdeckung von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zählt zu den herausragendsten Ereignissen der Astronomie des letzten Jahrzehnts. Bis vor wenigen Jahren konnten extrasolare Planeten mangels geeigneter photometrischer Messmethoden nicht entdeckt werden. Erst mit Hilfe neuer Methoden, die sich die periodische Dopplerverschiebung im Sternspektrum zunutze machen, ließen sie sich aufspüren. Der erste dieser "extrasolaren Planeten" wurde 1992 bei dem Pulsar PSR 1257+12 gefunden. Heute kennt man bereits mehr als 100 extrasolare Planeten.
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Gamma-Cephei: Ein Doppelsternsystem
Kennt man Größe des Sterns, Auslenkung und Periode so können die Astronomen auf Größe und Entfernung des Planeten schließen. Dabei ist die Sache bei Gamma-Cephei noch komplizierter, es handelt sich nämlich um ein Doppelsternsystem.

Die beiden Sonnen haben ein Masseverhältnis von 1:4. Aus den Beobachtungen der Spektren ergab sich, dass noch ein dritter Himmelskörper im Spiel sein muss. Die Wiener und Grazer Astronomen errechneten, dass dieser etwa zwei Mal so groß wie Jupiter sein muss und seine Sonne mit einer Periode von 2,5 Erdenjahren umkreist.
"Monde wahrscheinlich, Leben möglich"
"Wenn man die Verhältnisse in unserem Sonnensystem als Vorbild nimmt, so ist es wahrscheinlich, dass der Planet auch Monde besitzt", sagte Rudolf Dvorak von der Uni Wien gegenüber der APA.

Und diese Monde könnten auf Grund der günstigen Sonnenentfernung durchaus Leben in irgendeiner Form enthalten, ist der Wissenschafter überzeugt. Auch innerhalb unseres Sonnensystems laufen Missionen, mit der Leben auf Monden der großen Gasplaneten - vor allem Jupiter und Saturn - aufgespürt werden soll.
->   Institut für Astronomie der Uni Wien
->   Das Grazer Institut für Weltraumforschung der ÖAW
->   Mehr zu extrasolaren Planeten im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010