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Antarktis ist ergiebigste Meteoriten-Fundstelle  
  Bereits 861 nach Christus wurde in Japan der erste Meteorit gefunden. Bis heute wurden Zehntausende dieser "außerirdischen Steine" auf der Erde gesammelt - die weitaus meisten davon in der Antarktis.  
Im Eis der Antarktis bleiben die Meteoriten über mehrere hunderttausend Jahre erhalten, während sie in unseren Breiten rasch verrotten. In den blauen Eislagungen der Antarktis werden durch die Strömung des Eises jedes Jahr Tausende kleiner Meteoritenstückchen an die Oberfläche getragen.
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Bislang rund 30.000 Meteoriten gefunden
Die bisher fast 30.000 gefundenen Meteoriten sind nur ein Bruchteil dessen, was man noch finden wird. Die meisten sind kleinere Steine vom Asteroidengürtel, so genannte Chondrite. Diese sind vor viereinhalb Milliarden Jahren aus kleinen Kügelchen im Sonnennebel entstanden. Sie erzählen eine Menge über die Entstehung des Sonnensystems und zeigen die Bausteine, aus denen die Planeten entstanden sind.
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Fenster in frühe Zeit des Sonnensystems
Professor Christian Köberl vom Institut für Geochemie der Universität Wien war mit einer amerikanischen Forschergruppe im Lewis-Cliff auf Meteoritensuche.

"Wir haben Tausende Meteoriten in der Antarktis gefunden. Diese haben uns statistisches Material gegeben, das uns zum ersten mal Aufschluss darüber gibt, was ganz am Anfang war. Und zwar während das Sonnensystem entstanden ist, noch bevor es Planeten gegeben hat."

Zu diesem Zeitpunkt habe es nur Staub im Sonnensystem und kleinere Körper gegeben, die sich zu solchen meteoritengroßen Objekten zusammengeballt hätten, so Köberl. "Die chemische und physikalische Untersuchungen der Meteoriten zeigen uns ein Fenster in diese frühe Zeit des Sonnensystems."
Steine von Mond und Mars
Es gibt auch wenige Meteoriten, die von anderen Planeten kommen. Diese stammen nicht vom Kleinplanetengürtel im Sonnensystem, woher die üblichen Meteoriten kommen, sondern vom Mars und vom Erdmond. Sie sind nur einige hundert Millionen Jahre alt.

Der erste Mondmeteorit wurde 1984 in der Antarktis gefunden. Zehn Jahre später der erste Marsmeteorit. Die Meteoriten bestehen aus verschiedenen Gesteinsarten und haben oftmals auch Gaskügelchen eingeschlossen.

Daraus ersehen die Forscher die Bedingungen auf diesen Himmelkörpern. Die zwei Dutzend Marsmeteoriten, die bisher gefunden wurden, sind die einzigen Objekte, die es vom Mars auf der Erde gibt.
Milliarden Jahre alte präsolare Diamanten
Manchmal finden die Forscher auch so genannte präsolare Diamanten. Diese sind rund zehn Milliarden Jahre alt und stammen aus einer Supernova-Explosion. Sie wurden viele Milliarden Jahre später auf die Erde geschleudert.
Größter Chondriten-Regen von sechs Mio. Jahren
Die meisten Chondriten fielen vor rund sechs Millionen Jahren auf die Erde. Die Forscher vermuten, dass zu dieser Zeit ein Asteroidengürtel aufgebrochen ist und die Steine auf die Erde katapultiert wurden.

Die Chondrite machen rund 95 Prozent der Meteoritenfunde aus. Die restlichen fünf Prozent bestehen bis auf wenige Ausnahmen aus Eisen. Der größte Eisenmeteorit wurde in Namibia gefunden. Er wiegt 60 Tonnen. Auch im Naturhistorischen Museum in Wien ist einer der größten Eisenmeteoriten ausgestellt.

Edith Bachkönig, Ö1-Wissenschaft
->   Institut für Geochemie der Universität Wien
->   Alles zum Stichwort Meteorit in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010