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Wissenschaft, Forschung und Unis: "Der Hut brennt"  
  "Der Hut brennt." So beurteilten heute die Spitzen der österreichischen Forschungsszene, die Situation von Wissenschaft, Forschung und Universitäten in Österreich. Es gebe eine Differenz zwischen Programmankündigung und Realität, jetzt müssten endlich Taten folgen.  
Dies betonten Werner Welzig, der Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Georg Wick, der Präsident des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), und Georg Winckler, der Präsident der österreichischen Rektorenkonferenz (ÖRK), im Rahmen einer Pressekonferenz.
Universitäten: Druck rückläufiger Budgets
Wo der "Hut brennt", machte Winckler am Beispiel der Universitäten deutlich. Seit 2000 seien die Hochschulen dem Druck rückläufiger Budgets ausgesetzt. Sparmaßnahmen wie die fünfprozentige Bindung würden dem Regierungsprogramm widersprechen.

"Die Budgetsituation 2003 macht es notwendig, die Einnahmen aus den Studiengebühren zum Stopfen der Löcher im Personal- und Sachbudget zu verwenden. Die Studienbeiträge dienen damit nicht wie geplant zu Verbesserungen in der Lehre, sondern als Studierenden-Steuer zur Finanzierung von Budgetdefiziten", sagte Winckler bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Welzig und Wick.
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Forschungsinvestitionen stimulieren Wirtschaft
ÖAW-Chef Welzig argumentierte auch in längerfristigen Dimensionen: "Die Regierung ist kommenden Generationen verpflichtet, gute Arbeitsplätze zu garantieren." Diese Arbeitsplätze von morgen können nach Ansicht von Rektoren-Chef Georg Winckler durch Forschung geschaffen werden, denn Investitionen in Forschung würden das Wirtschaftswachstum stimulieren.

Dies wiederum hätte direkte Auswirkungen auf die Finanzierbarkeit des Sozial- und speziell des Pensionssystems, denn dieses sei vom Wirtschaftswachstum deutlich mehr abhängig als von demographischen Entwicklungen.
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Wissenschaft als "zukünftige Versicherung"
Auch FWF-Präsident Georg Wick bezeichnete Wissenschaft als "unsere zukünftige Versicherung". In einem Wald müsse man nach Schlägerungen wieder aufforsten, auch wenn man unsicher ist, ob der Baum etwas wird, in der Wissenschaft "wird geschlägert, ohne aufzuforsten, weil man nicht weiß, ob es etwas bringt".
FWF: Lage "ganz kritisch"
Das Jahr 2003 sei laut Wick für den FWF "ganz kritisch", weil in den vergangenen Jahren viele gute Ansätze gestartet worden seien, neue Sondermittel aber erst 2004 zur Verfügung stehen sollen.

Wenn der FWF heuer keine Sondermittel für Forschung erhalte, müsse die Förderung im Juni eingestellt werden. Nicht einmal die Auszahlung der Preisgelder für den österreichischen "Nobelpreis", den Wittgenstein-Preis, und die START-Preise sei gesichert.
->   Österreichische Akademie der Wissenschaften
->   Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
->   Österreichische Rektorenkonferenz
 
 
 
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01.01.2010