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Österreichische Archäologen: Schatzgräber mit Erfolg  
  Auf eine besonders erfolgreiche Grabungssaison in
Griechenland im Jahr 2000 können österreichische Archäologen zurückblicken.
 
Vom Österreichische Archäologischen Institut (ÖAI) sowie den Universitäten Wien und Salzburg wurden im vergangenen Jahr in Griechenland an fünf Ausgrabungsstätten Forschungen durchgeführt, wertvolle Funde gesichert und bedeutende wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen.
Antiker Goldschatz auf Ägina
Die bedeutendsten davon sind ein antiker "Goldschatz" von der Insel Ägina, der prächtige Mosaikboden von Aigeira und wichtige Einsichten in die Geschichte des Heiligtums der Jagdgöttin Artemis in Lousoi, beide auf der südgriechischen Halbinsel Peloponnes.
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Geschichte eines altgriechischen Wallfahrtsortes
Wie die langjährige Leiterin des ÖAI in Athen, Univ.-Prof.
Veronika Mitsopoulos-Leon, am Samstag im Tätigkeitsbericht für 2000 darlegte, wurde von der österreichischen Archäologie außer an den drei schon genannten Orten auch im Südosten der Insel Kreta und an den Überresten der mittelgriechischen Stadt Plataiai gearbeitet. Bei den von ihr persönlich geleiteten Ausgrabungen in Lousoi konnten Einblicke in die Geschichte dieses altgriechischen Wallfahrtsortes vom ersten "archaischen" Tempel bis zur Neubelebung der Artemis-Wallfahrt im hellenistischen 3. Jh.v.Chr. gesichert werden.
->   Österreichisches Archäologisches Institut
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44 Fundstätten auf Kreta abgeschlossen
Auf Kreta hat Norbert Schlager vom Institut für Klassische
Archäologie der Universität Wien seine 1996 begonnene
Oberflächendokumentation von 44 Fundstätten im Südosten der Insel abgeschlossen. Dabei wurden nach den bisher vorherrschenden bronzezeitlichen Ruinen jetzt auch neolithische Überreste aus der Spätsteinzeit festgestellt und aufgezeichnet. Auch Fossilien von Zwergflusspferden fanden sich dort.

Von der Wiener Archäologie war weiters Andreas Konecny in der alten Festungsstadt Plataiai am Werk, wo 479 v.Chr. die in Hellas eingefallenen Perser besiegt worden sind. In Zusammenarbeit mit griechischen Kollegen sowie erstmals auch der Universität Minnesota wurden dort 2000 wesentliche Erkenntnisse vom Neubau der Stadt durch König Philipp II. von Makedonien ab 338 v. Chr. gewonnen.
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Künstlerisch hochwertiges Mosaik bei Korinth
Eine besonders glückliche Hand als Ausgräber hatte Georg
Ladstätter vom ÖAI Wien in den spätklassischen Ruinen der Stadt Aigeira am Südufer des Golfs von Korinth: Dort entdeckte sein Team Reste eines künstlerisch hochwertigen, zweifarbigen Kieselmosaiks. Das größte Fragment von zwei mal vier Metern zeigt eine auf einem Seepferdchen reitende Meeresjungfrau umgeben von einem Tierfries mit fünf Greifen und drei Panthern. Vergleichbare antike Mosaikkunst war bisher nur aus dem alten Eretria auf der Insel Euböa bekannt.
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Vorzeigefund auf Ägina
Der "Vorzeigfund" des Jahres gelang jedoch Florens Felten vom Institut für Klassische Archäologie der Universität Salzburg bei den gemeinsam mit Stefan Hiller durchgeführten Ausgrabungen von Kolonna auf der Athen vorgelagerten Insel Ägina: Nachdem er in den Resten eines Wohnhauses schon auf eine wunderschöne rote Kanne gestoßen war, fand er unter dem Fußboden einen regelrechten "Hort" meist goldener und zum Teil auch silberner Schmuckstücke.

Dabei handelt es sich um zusammen gebogene Goldnadeln und Armreifen, Gold- und Silberanhänger sowie Perlen verschiedener Form aus Perlmutter, aber auch Bergkristall und Edelmetall. Es ist das der bedeutendste antike Schmuckfund auf griechischem Boden seit langem. Am berühmtesten war seinerzeit das zwischen 1876 und 1878 von Heinrich Schliemann in Mykenai entdeckte "Schatzhaus der Atreiden".
->   Institut für Klassische Archäologie der Universität Salzburg
 
 
 
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01.01.2010